Wenn Familien Hilfe brauchen
Die Dorfhelferinnen-Stationen im Wolftal sind zur Stelle, wenn Familien Unterstützung benötigen. Wir haben Monika Börsig, die Einsatzleiterin für Bad Rippoldsau und Schapbach, besucht.
Wenn Familien im Oberen Wolftal Hilfe im Alltag brauchen, weil etwa Mütter krank sind oder im Wochenbett liegen, ist Monika Börsig die richtige Ansprechpartnerin. Seit mehr als sechs Jahren ist sie Einsatzleiterin der Dorfhelferinnen-Station von Bad Rippoldsau und Schapbach. »Wir kommen hauptsächlich dann ins Spiel, wenn die Mütter ausfallen – etwa bei Problemschwangerschaften, Unfällen oder Krankenhausaufenthalten.
Zuvor geben die Ärzte den Betroffenen den Rat, sich mit uns in Verbindung zu setzen«, erklärt Börsig, die sich darum kümmert, dass eine Helferin gefunden wird.
Im Dorf gebe es nicht mehr viele Einsätze, sagt sie. »Pro Jahr sind es zwischen fünf und zehn.« 1960, als die Station in Schapbach gegründet wurde und es noch mehr Landwirtschaft gab, übernahmen die Dorfhelferinnen zusätzlich Arbeiten im Stall.
Kinder an erster Stelle
Bei der Arbeit stehen heute aber die Kinder an erster Stelle, die für einen Einsatz unter zwölf Jahren sein müssen. Sie werden betreut, es wird gekocht und gewaschen. Ist das erledigt, kümmern sich die Mitarbeiterinnen auch um den restlichen Haushalt oder helfen bei den Hausaufgaben. Sie sind sozusagen ein »Mutter-Ersatz auf Zeit«. »Die Einsatzdauer ist unterschiedlich«, erzählt Börsig, »von einigen Tagen bis zu mehreren Wochen«.
Im Gegensatz zu früher gibt es heute keine feste Helferin im Ort. Wird jemand gebraucht, kommt eine externe Kraft, etwa aus Oberwolfach, Schiltach oder dem Schuttertal. »Das ist gut, denn so ist der Kontakt intensiver und es gibt keine Hemmungen«, so Börsig.
Die Station in Oberwolfach, die es seit 1954 gibt, hat immer noch zwei feste Mitarbeiterinnen, Monika Rauber und Martina Heizmann. Die Einsatzleitung hat Monika Schrempp. Das Einsatzgebiet ist nicht auf das Wolftal beschränkt: »Es kann auch sein, dass wir in Haslach, Schenkenzell oder Schramberg bei Familien sind«, berichtet Monika Rauber.
Ausbildung und Kontakt
◼ Die Dorfhelferinnen-Stationen gehören zum Dorfhelferinnenwerk Sölden (bei Freiburg), zu dem knapp 100 Stationen zählen. Heute sind etwa 230 Einsatzkräfte in ganz Baden-Württemberg tätig.
◼ Informationen zur Dorfhelferinnen-Ausbildung und den weiteren Angeboten gibt es unter www.dorfhelferinnenwerk.de.
◼ Ansprechpartnerinnen im Wolftal sind Monika Schrempp (Oberwolfach), • 0 78 34 / 41 69, und Monika Börsig (Bad Rippoldsau-Schapbach), • 0 78 39 / 4 17.