Zahl der Fälle »überschaubar«
Mittleres Kinzigtal. Der Eindruck einer »Insel der Glückseligen« weist Helmut Spinner, im Polizeirevier Haslach für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, zwar zurück. Gleichwohl verhehlt der leitende Polizeihauptkommissar nicht, dass sich im Bereich zwischen Nordrach und Hornberg-Niederwasser die Zahl der Gesetzesbrecher in Grenzen hält und die Brennpunkte Krimineller im Landkreis sicher nicht im Kinzigtal liegen. Die drei letzten Plätze der Auflistung von Vergehen im vergangenen Jahr liegen wie auch in den vergangenen Jahren alle im Kinzigtal. Die »rote Laterne« in der Kriminialitässtatistik des Ortenaukreises hält Hofstetten, zufällig auch der Wohnort von Reinhard Renter, dem Leiter der Polizeidirektion Offenburg. Die hier im vergangenen Jahr registrierten Fälle haben sich mehr als halbiert, gerade mal elf Vergehen wurden hier registriert, 2010 waren es noch 24. Auch in Mühlenbach und Gutach hatten die Beamten im vergangenen Jahr deutlich weniger zu tun, während in den Städten Haslach, Hausach, Hornberg und Wolfach die Fallzahlen anstiegen. Unterm Strich bedeutete dies auch im Kinzigtal einen leichten Anstieg der Fallzahlen, wobei diese Kurve hier allerdings weit weniger steil anstieg als in den Kommunen längs der Rheinschiene. Überhaupt zeigt sich beim genaueren Studium der aufgelisteten Delikte, dass vor allem die Zahl der Tageseinbrüche in Wohnungen deutlich gesunken ist. Helmut Spinner schätzt, dass sich hier die präventiven Maßnahmen der Polizei positiv niederschlugen und auch der »Einbrecher-Tourismus« aus dem Nachbarland Frankreich zurückgegangen ist. Dafür spiegeln sich die steigenden Rohstoffpreise in der Statstik wider. Vor allem auf Baustellen verschwanden im vergangenen Jahr häufiger als in den Jahren zuvor Kupferrohre oder Stahlträger in größerem Umfang. Und auch die Zahl der »Dieseldiebe« zeigt nach oben. Überhaupt ist das Gros der Delikte mit Diebstahlskriminalität verwoben, sei es mit Ladendiebstahl oder Fahrzeugeinbrüchen. Die Aufklärungsquote der Polizei im Kinzigtal ist weiterhin hoch, vor allem in den kleineren Kommunen. »Wir kennen unsere ›Kunden‹«, schmunzelt Spinner und verweist darauf, dass im ländlichen Kinzigtal die Polizei deutlich näher dran an der Bevölkerung ist als in Brennpunkten der großen Städte.