Dreimärkerstein Hofstetten: Zehntes Treffen im Grenzgebiet
Am kommenden Donnerstag ist Hofstettens Bürgermeister Henry Heller Gastgeber des alljährlichen »Grenzlandtreffens« auf dem Alemannorum, wo die Gemarkungen von Schuttertal, Biederbach und Hofstetten zusammentreffen.
Das gibt es sicherlich nicht oft, dass ein Grenzstein, der 715 Meter hoch über dem Meeresspiegel und dazu noch mitten im Wald liegt, jedes Jahr Ort für ein interkommunales Treffen ist. Dort wo einst die Grenzen der ehemaligen Landkreise Emmendingen, Lahr und Wolfach zusammentrafen, wird Hofstettens Rathauschef Henry Heller seine Bürgermeisterkollegen Josef Ruf (Biederbach) und Carsten Gabbert (Schuttertal), viele Historiker, frühere und aktuelle Hauptamtsleiter der Kommunen begrüßen.
Der aus Sandstein gefertigte Dreimärker auf dem Hessenberg ist stets das Ziel für dieses historische Treffen, das in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert.
Zur Geschichte: Bis zur Kreisreform 1973 gehörten Biederbach, Hofstetten und Schuttertal drei verschiedenen Landkreisen an. Auf der Biederbacher Höhe stießen sie aneinander, was 1992 durch die Anbringung des Dreimärkersteins wieder sichtbar wurde.
Die Vertreter der drei Gemeinden nutzen diese Stelle seitdem zu jährlichen Treffen. Sie pflegen dort den interkommunalen Austausch über die Kreisgrenze hinweg. Und in diesem Jahr ist Hofstetten der Gastgeber.
Haslachs Ehrenbürger und Stadtarchivar Manfred Hildenbrand hat für unsere Zeitung recherchiert: Demzufolge grenzte im Frühmittelalter der alemannische Breisgau an die fränkische Gaugrafschaft Ortenau, worauf die später zugewiesene Bezeichnung »Confinium Alemannorum« (Grenze der Alemannen) zurückzuführen sein dürfte.
Auch die Grenzen der beiden Bistümer Konstanz und Straßburg, der Klöster Ettenheimmünster und Waldkirch trafen hier aufeinander.
1992 hat man den alten Grenzstein von 1585 wieder aufgespürt und auf Initiative des damaligen Hofstetter Bürgermeisters Franz-Josef Krämer gleich neben den neuen Dreimärkerstein aufgestellt. Heute trennt er, auf dem Hessenberg in 715 Meter Höhe liegend, die Landkreise Emmendingen und Ortenaukreis sowie die Gemarkungen der drei Gemeinden, weshalb auch die Wappen der fünf Körperschaften auf dem Sandsteinmonument eingemeißelt wurden.
Historisches Fest
»Auf Initiative von Kurt Klein hatten alle für diesen Stein gesammelt, und dann haben wir hier ein kleines Fest in historischen Gewändern gefeiert«, erinnert sich Manfred Hildenbrand und fügt hinzu: »Wie bedeutsam die erste historische Zusammenkunft 2006 auf dem 715 Meter hoch gelegenen Hessenberg war, belegt schon die Tatsache, dass sich dafür immerhin vier Tageszeitungen interessierten«.