Zufahrt zu Windkraft-Projekt am Hohenlochen ist noch offen
Grundsätzlich keine Bedenken äußerte die Mehrheit des Wolfacher Rats am Dienstag zum Bau von mittelfristig sechs Windrädern im Bereich Hohenlochen/Reiherskopf. Vor der abschließenden Stellungnahme sollen aber Details geklärt werden.
Die Pläne der Badenova zum Bau von mittelfristig sechs Windrädern im Bereich Hohenlochen/Reiherskopf zwischen Oberwolfach und Hausach beschäftigten am Dienstag in einer Voranfrage den Gemeinderat Wolfach: Die Mehrheit des Rats folgte bei fünf Gegenstimmen und einer Enthaltung dem Vorschlag der Verwaltung: »Grundsätzlich werden keine Bedenken vorgebracht. Eine abschließende Stellungnahme kann allerdings erst abgegeben werden, wenn die Abwägung über die Konzentrationszonen des Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft Wolfach/Oberwolfach erfolgt ist.«
Nicole Oberle: Zufahrt zu geplanten Standorten durch Vorstadt?
Teil dieses Beschlusses ist die Forderung, das von der Badenova angekündigte Schall- und Schattenwurfgutachten in die Planung einzubeziehen sowie die Klärung der Zufahrt zu den geplanten Anlagen. Nicole Oberle (FWV) sagte, sie habe gehört, dass über einen Transport durch die Vorstadtstraße Richtung Rankach nachgedacht werde. Die Zufahrt sei noch nicht abschließend geklärt, sagte Sachbearbeiterin Martina Hanke. Sie verwies darauf, dass es sich »nicht um einen BImSch-Antrag«, sondern um eine Abwägung eines zukünftigen Antrags handle.
Teile des Rats sehen Abstände zu Wohnbebauung als zu gering an
Emil Schmid (CDU) kritisierte, dass es bei der Windkraft wegen geringerer Abstände zur Wohnbebauung im Außenbereich »Menschen zweiter Klasse« gebe. Helmut Schneider (FWV) hieb in die gleiche Kerbe: »Ich kann da nicht sagen: ›Ich habe kein Bedenken.‹ Selbst wenn das rechtlich richtig ist.« Auch Hans-Joachim Haller (SPD) war der Abstand zu einzelnen Höfen zu gering. Man müsse den Maßstab, den man selbst in Wolfach anlege, auch andernorts anlegen, forderte er. Simone Heitzmann (CDU) mahnte die optische Belastung durch die Zahl der insgesamt geplanten Anlagen an. Georg Schmieder (FWV) pflichtete bei: »Das kann ich als Schwarzwälder nicht mehr befürworten.«
Hubert Kessler erhält fraktionsübergreifende Zustimmung
»Grundsatzdiskussionen haben wir zur Genüge geführt«, betonte Hubert Kessler (FWV). »Ganz verhindern« könne man die Windkraft nicht, der Hohenlochen sei im FNP-Verfahren aber eine der möglichen Konzentrationszonen. »So wenig wie nötig – und am besten dort, wo ich will«, gab er als Marschroute für die Ausweisung der Windkraftflächen vor. Daher sei der Hohenlochen ein guter Standort. Dafür erntete Kessler fraktionsübergreifend Zustimmung.
Forderungen
Drei weitere Forderungen beschloss der Rat im Zug der Anhörung:
- Die drei geplanten Standorte müssen vergrößert dargestellt und den Gemarkungen klar zugeordnet werden (vier Gegenstimmen).
- Die drei weiteren geplanten Standorte müssen mit dem Antrag für die ersten drei Anlagen dargestellt werden (eine Gegenstimme).
- Es sollten Landschaftsbildanalysen mit allen sechs Anlagen von folgenden Punkten aus gefertigt werden: Krankenhaus, Riegelsberg, Kirnbach-Untertal, Severinshof, Weihermatte (einstimmig).