Mittleres Kinzigtal

Zwei Wünsche und ein Lichtblick im Pendler-Verkehr

Michael Hoffmann
Lesezeit 2 Minuten
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18. März 2017

(Bild 1/2) Täglich pendelt mehrmals täglich ein Bus für Hansgrohe-Mitarbeiter zwischen Schiltach und Offenburg. Jeweils 15 Minuten vor den Schichtwechseln um 6 Uhr, 14 Uhr und 22 Uhr kommen die Busse am Werk in Offenburg an. ©Michael Hoffmann

Täglich pendeln Beschäftigte und Schüler aus dem Kinzigtal nach Offenburg. Im zweiten Teil unserer Serie zum öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stehen die Unternehmen im Fokus. Einiges liegt für sie noch im argen. Und doch gibt es Lichtblicke.

Zufriedene Mitarbeiter sind produktive Mitarbeiter. Nicht nur deswegen legen Unternehmen Wert darauf, die Beschäftigten bestmöglich zu unterstützen. Dazu zählt auch der Weg zum Arbeitsplatz. Vor allem im Kinzigtal sind Bus oder Bahn manchmal besser dafür geeignet. Mit einem Bahnhalt nah am Arbeitsplatz oder finanzieller Unterstützung versuchen Firmen, ihren Mitarbeitern die Anfahrt zu erleichtern.

»Bahnhalt bleibt großer Wunsch« – so titelte das Offenburger Tageblatt im April 2014. Die Geschäftsführer der Firmen Supfina und Leipold in Wolfach wollten einen eigenen Bahnhalt im Schmelzegrün, um die Anbindung des Industriegebiets an das öffentliche Nahverkehrsnetz zu verbessern. Bis heute ist es beim Wunsch geblieben. Wie Oliver Hildebrandt, seit vergangenem Jahr Geschäftsführer von Supfina, mitteilt, bestehe immer noch Interesse an dem Bahnhalt. Aktuell gebe es aber keine neuen Entwicklungen.

Ebenso ist in Hausach der Bahnhof für Unternehmen seit Jahren ein Thema. Der Durchbruch der Unterführung bis ins Gewerbegebiet »Hausach-Ost« sei auch Bürgermeister Manfred Wöhrle »sehr wichtig«. Immer wieder scheiterte das Projekt an Finanzierungsfragen. Das »werde ich leider nicht mehr schaffen«, erklärte der scheidende Schultes im Januar in einem Interview.

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Eigene Buslinie

Einen arbeitnehmerfreundlichen Ansatz verfolgt die Firma Hansgrohe. Seit 2010 fährt eine Buslinie zwischen den Werken in Schiltach und Offenburg. Zeitgleich führte das Unternehmen die Unterstützung für das Job-Ticket in Offenburg ein, wie Astrid Bachmann, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit bei Hansgrohe, erzählt. In Schiltach gibt es das spezielle TGO-Ticket bereits seit 1996. 800 Angestellte nehmen dieses Angebot in Anspruch. 

Die Buslinie sei auf die Schichtzeiten im Offenburger Werk ausgerichtet und komme 15 Minuten vor Schichtwechsel an. Sie hat sich bewährt, wie Bachmann erklärt. Dennoch gebe es Diskussionen mit Beschäftigten ob der vielen Haltestellen und der längeren Fahrzeit im Vergleich zum Auto. 

Selbst für Autofahrer hat Hansgrohe innerhalb seines »Green-Company«-Gedanken – dem »verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen« – eine Lösung gefunden. 44 Parkplätze für Fahrgemeinschaften werden an beiden Werken angeboten. Mindestens drei Personen müssten gemeldet sein, damit das Unternehmen eine entsprechende Plakette herausgebe. »Wir wollten die Mitarbeiter belohnen, die in eine Fahrgemeinschaft umsteigen«, sagte Astrid Bachmann. »In den Werken mit Schichtbetrieb funktioniert dies aktuell gut.«

Stichwort

Überblick zur ÖPNV-Serie

Jeden Samstag werfen wir in den kommenden Wochen einen Blick auf den öffentlichen Personennahverkehr im Kinzigtal. Unsere Serie im Überblick:

11. März
Warum Kinzigtäler lieber den Bus, die Bahn oder das Auto für Ihren Weg zum Arbeitsplatz nutzen.

Heute
Bahnhalte oder spezielle Pendler-Parkplätze – wie Unternehmen im Kinzigtal mit der ÖPNV-Situation umgehen.

25. März
TGO und verbundene Verkehrsunternehmen ziehen Bilanz: Wie werden die öffentlichen Linien angenommen?

1. April
Eine Reise durch das Kinzigtal: Unser Volontär bahnt sich seinen Weg mit den Öffentlichen – ein Selbstversuch.

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