1. Mai: Friesenheimer Wanderer auf Tour
Was für ein toller letzter April-Tag – Maibaumstellen bei frühsommerlichen Temperaturen und Sonnenschein. Am 1. Mai – das krasse Gegenteil. Frühmorgens schon regnete es unaufhörlich.
Eine beliebte Anlaufstation für jene, die sich trotzdem ins Nass wagten, war die Tafeltann, deren Umfeld kurz zuvor von den Forstarbeitern runderneuert worden war. Nicht mehr vorzufinden ist der Tisch aus dem Stumpen einer Roteiche, die einst dort stand und aufgrund ihres schnell Absterbens entfernt werde musste. Um den Tisch herum war zudem eine Sitzgruppe aus Eiche, die mittlerweile total verfiel. »Das war alles andere als schön«, so Revierleiter Christian Junele gegenüber dem Lahrer Anzeiger. Schon dreimal wurde in den vergangenen 20 Jahren saniert, weshalb nun etwas hin sollte, das länger hält und den Steuerzahler durch weniger Unterhaltungskosten zudem entlastet.
Neue Sitzbank
Anstelle der Roteiche befindet sich nun ein massiver Felsblock mit teils gehauenen Sandsteinen als Sitzgruppe drum herum. Auch der Untergrund rund um die Sitzgruppe wurde von zwei Lehrlingen und dem Ausbildungsleiter mit Schotter gefestigt. Außerdem wurde das »Buswartehäuschen« repariert und überarbeitet. Drinnen wurde eine neue Sitzbank angebracht und der Zugang mit Split gefestigt. Die Sitzfläche wurde übrigens auf Wunsch einer älteren Dame aus Heiligenzell von 30 auf nun 45 Zentimeter erhöht. Hinsetzen und Aufstehen würde so älteren Menschen leichter fallen.
Ein neu geschaffenes Ambiente erwartete also am Feiertag gestern die Mai-Wanderer, allerdings fanden sie nicht die Krabbe-Schenkel aus Oberweier vor, die normalerweise dort wirten, sondern nur eine Preisliste. Bei genauerem Hinsehen erkannte man, dass das keine Preisliste der Narren war, die sie vielleicht vergessen hatten abzuhängen, sondern vielmehr die Preisliste vom Obst- und Gartenbauverein (OGV) Friesenheim, der es trotz einer Regenwahrscheinlichkeit von bis zu 100 Prozent wagte, in diesem Jahr wieder am Rauhörnle die Wanderer zu begrüßen. Die vergangenen drei Jahre war dies aufgrund der Wetterlage nämlich nicht mehr der Fall gewesen.
Ein dicker Pfeil zeigte den Wandergruppen, wo es etwas zu Trinken und zu Essen gab. Der Hinweis wurde dankend angenommen, unter anderem von einer Gruppe der »Gemeinde Gottes« aus Lahr, die sich mit ihrem Pastor sichtlich wohl am Rauhörnle fühlten. Das Wagnis hatte sich letztlich für den OGV gelohnt. Um die Mittagszeit kamen vermehrt kleinere und größere Gruppen und zeitweise hörte der Regen auch auf. Dementsprechend breit wurde das Lächeln des Vorsitzenden Lothar Füner, der am Grill das Sagen hatte.
Die einen zog es dann weiter in Richtung der Julius-Kaufmann-Hütte, wo der Schwarzwaldverein Lahr bewirtete, andere zogen es hingegen vor, wieder zu den regengeschützten Maifesten in der Gemeinde zurückzukehren.