Friesenheim
1000 Jahre Friesenheim/Heiligenzell: Tolles Jubelfest
Wolfgang Schätzle, Anja Rolfes
20. Juni 2016
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Was für ein Fest! Drei Tage wurde 1000 Jahre Friesenheim und Heiligenzell in der Arkaden-Arena gefeiert. Es lief hinter den Kulissen sicher nicht immer alles reibungslos.
So sagte der SC Friesenheim kurz vorher seine Teilnahme ab, weil er keinen Stand neben dem WC-Wagen wollte. Die Luftballons stiegen am Freitag nicht gemeinsam in den Himmel. Der Umzug am Sonntag dehnte sich. Aber bei Großveranstaltungen knirscht es immer irgendwo im Gebälk. Unterm Strich war es ein großartiges Fest, bei dem die gute Laune die einzelnen Misstöne bei Weitem überstimmte. Statt alles aufzuzählen, was ablief, lässt der Lahrer Anzeiger lieber die Bilder sprechen. Hier nur ein paar Fest-Splitter:
- Begeisterung bei Dieter Volz. Er war am Samstag die Vorhut der Trenkwalder. »So etwas treffe ich selten an. Alles ist bestens vorbereitet. Nur sehr nette, freundliche Menschen sind da.« Spontan stimmte er ein Liedchen an: »Alles schön...« Kein Wunder, dass er mit dem Herrn der Arkaden, Roland Herzog, gleich per du war. Volz kümmerte sich um alles Organisatorische rund um den Auftritt der Tiroler, auch um den Aufbau der Fan-Ecke mit T-Shirts und mehr.
- Das Buurequartett aus Reichenbach hatte am Samstag sein Equipment bereits von der Bühne geschafft, als die Trenkwalder endlich auftauchten. »Gibt's denn schon Bier? I brauch was Kühles!«, wollte Bassist »Demibata« Peter Wille gleich wissen. Flugs ließ Karl Erb den Zapfhahn laufen. Das »kühle Blonde« mundete. Frontmann Hubsi Trenkwalder sagte derweil dem Lahrer Anzeiger, dass sie heute nur zu dritt sind. Der Schlagzeuger war ausgefallen. Premiere – auch ohne ging es super und die Jungs (der Dritte ist Gitarrist Philipp Haninger) gaben ordentlich Gas.
- An den sozialen Medien kommt nichts und niemand vorbei. Auch nicht das Jahrtausendfest. Einer, der da immer wieder genannt wurde, war Roland Herzog. Unter ein Foto von Herzog in herzoglichem Gewand schrieb beispielsweise »Sepp vum Buurequartett«: »Hut ab Roland!!! Die Arena, der Leuchtturm sind eine richtige Augenweide! Toll gemacht, klasse Meisterleistung!«
- Am 7. Juli 1952 hatte das Modell des Historischen Rathauses (Maßstab 1:55) seinen ersten großen Auftritt und verschwand nach der Auflösung des Radfahrvereins »Berglust« in der Versenkung. 2011 tauchte es völlig ramponiert wieder auf. Theo Jost, der letzte Vorsitzende der Radfahrer, richtete es wieder her. Danach kam es bei Wolfgang Schätzle ins »Asyl« und beim Fest wieder an die frische Luft. Auch Gerold Kadenbach aus Heiligenzell staunte nicht schlecht über das grundlegend renovierte Modell, woran auch der Friesenheimer Künstler Friedhelm Müller und die Kunst-AG der Grundschule Friesenheim mitgearbeitet haben. Unter anderem wurden über 1700 Ziegeln in Handarbeit gefertigt und eingedeckt.
- Das Wetter darf hier nicht fehlen. Wer hätte gedacht, dass das Fest nur ein paar Spritzer Regen abbekommt?! Der Festumzug am Sonntag mit seinen über 40 Gruppen wurde gar von der Sonne verwöhnt. Beim Vorbeizug des Kaiserpaars Heinrich II. (Helmut Britsch) und Kunigunde (Marie-Luise Wiechers) schaute Moderator Werner Kohler genau hin und »rügte« den Kaiser, dass Majestät keine fremde Dame während des Umzugs zu küssen hat: »Das geht nicht!« Die Kaiserin nahm es gelassen und die vielen Zuschauer an der Umzugsstrecke hatten etwas zum Schmunzeln.