30 Flüchtlinge kamen mit den Allmannsweierern ins Gespräch
Im Rahmen eines »offenen Treffs« haben sich am Freitag die Bewohner der Wohncontainer-Anlage in Allmannsweier und Besucher über zwei Stunden hinweg offen und zwanglos ausgetauscht. Es entstand eine lockere, interessante Dialog-Atmosphäre.
Anfang September haben die ersten Flüchtlinge, – vorwiegend aus dem Irak, Nigeria, Afghanistan, Syrien und Gambia –, die Wohncontainer-Anlage im Hofnerbühlweg in Allmannsweier bezogen. Aktuell sind etwas über 30 Männer vor Ort. Insgesamt bietet die Anlage für etwas über 80 Bewohner Platz. Am Freitagnachmittag hatten Kommune und der »Arbeitskreis Integration« zum offenen Treff eingeladen. Dabei bestand ausführlich Gelegenheit, sich die Unterkunft zu betrachten und vor allem mit den Bewohnern ins Gespräch zu kommen.
Schwanaus Bürgermeister Wolfgang Brucker, dessen Worte spontan gleich zweisprachig simultan übersetzt wurden, lud Bewohner und Besucher zum offenen Austausch ein. Und ehe er sich‘s versah, war das Gemeindeoberhaupt mitten in einen Dialog vertieft. Während Bienvenue Tchachou (Sozialarbeiter Landratsamt) übersetzte, tauschten sich einige Bewohner mit Brucker zum Thema »Internet für die Wohncontainer« aus. Außerdem ging es um mögliche Kontakte zu Schwanauer Vereinen. Durch Rückfragen und spontanes Vermitteln mit anwesenden Vereinsvertretern wurden erstaunlich schnell neue Kontakte geknüpft, Verbindungen geschaffen. »Ein gutes Zeichen«, fand Brucker. Auch Ortsvorsteherin Ria Bühler, die sich in ihren Worten an die Bewohner scherzhaft als »little chief in Allmannsweier« bezeichnete, hieß die Menschen im Rieddorf herzlich willkommen.
Zu Wort meldeten sich auch die beiden Lahrer Ehrenamtlichen Gaby Koch und Jacqueline Grauer. Ein Großteil der nun in Allmannsweier lebenden Bewohner war zuvor in Lahr untergebracht, und da hatten sich beim dortigen Begegnungs-Café in der Christuskirche vor einem Jahr schon Kontakte zu den Flüchtlingen entwickelt. »Das sind unsere Jungs, die wir nur weiterempfehlen können. Suchen Sie das Gespräch und den Austausch. Nicht jeder passt zu jedem, aber durch den Kontakt können auch ganz neue Möglichkeiten entstehen«, lud Grauer ein. »Es ist ein Geschenk für uns alle, dass diese Menschen hier sind«, ergänzte Koch. »Viele haben bereits im Lahrer DHL-Frachtzentrum Arbeit gefunden, geben sich enorme Mühe.«
In der großen Runde meldete sich Stanley, ein Bewohner aus Nigeria, zu Wort. In einem Mix aus gut verständlichem Deutsch und Englisch bedankte er sich bei den Besuchern für die freundliche Aufnahme im Ried.
Spontane Gespräche
Nach der Einführung löste sich die größere Menge auf. Spontan ergaben sich in den folgenden zwei Stunden bei Essen und Trinken die unterschiedlichsten Gesprächsrunden. War niemand da, der übersetzen konnte, verständigte man sich mit Händen und Füßen. Es herrschte eine lockere Atmosphäre.
Aus Sicht des »Arbeitskreises Integration« hat sich der Kontakt mit den Allmannsweierer Bewohnern bisher, abgesehen von einigen kleinen Problemen am Anfang, so entwickelt, »wie es soll«, sagte Alfred Hiss hinterher. »Wir könnten noch den einen oder anderen Helfer mehr gut brauchen.«