Abenteuer mit »Flatsch« erlebt
Spannende Geschichten von »Flatsch« und »Seelilie«, von einem heranstürmenden Elefanten und von Schulen in fernen Ländern – dies alles hatte Kinderbuchautorin Iris Lemanczyk gestern, Donnerstag, in Oberschopfheim in ihrem literarischen Gepäck.
Friesenheim-Oberschopfheim. Sie beschreibt sich selbst als Wüstenwanderin, Lagerfeuersitzerin und Hängemattenliegerin, die viel um den Globus reist. Aber Iris Lemanczyk ist auch freie Journalistin sowie Kinder- und Jugendbuchautorin. Als Autorin machte die Stuttgarterin – 1964 in Kirchheim unter Teck geboren – gestern wieder eine Reise, allerdings nicht in die weite Welt, sondern »nur« mit dem Auto nach Oberschopfheim, wo sie in der Grundschule im Rahmen der Frederick-Woche über ihr Leben als Schriftstellerin sprach und aus einem ihrer Bücher vorlas.
Mal laut, mal still
Für die Erst- und Zweitklässler gab es sogar etwas Besonderes. Sie hörten Auszüge aus einem Manuskript, also einem noch nicht fertigen Buch. Bei Geschichte von »Flatsch, dem Wassertropfen« wurden die Kinder spontan aktiv. Sie malten den zuvor von Lemanczyk beschriebenen Wassertropfen, mal einfach grau oder blau und ohne Gesicht, mal lachend und bunt. Es wurde lebhaft, denn manche Kinder benutzten den Stuhl als Unterlage, andere gar den Fußboden oder lagen malend auf dem Tisch. Überall wurden in Windeseile kleine und manchmal auch etwas größere »Flatsch«-Wassertropfen auf das weiße Papier gezaubert.
Doch als die Autorin weiter erzählte wurde aus laut ganz schnell wieder leise. Denn die Geschichte von »Flatsch« wurde immer spannender. Er freundet sich mit dem Wassertropfen »Seelilie«. Gemeinsam erleben sie Abenteuer in einem Eimer, einem Fischteich, einer Autowaschanlage und schließlich in einer Kläranlage. Zwischendurch wurden die Kinder immer wieder aufgefordert, Teile der Geschichte mit dem Buntstift festzuhalten. »Ich bin begeistert von euren Bildern«, strahlte die Autorin. Zum Schluss durften Oberschopfheims Grundschüler Fragen stellen und nebenbei erzählte Iris Lemanczyk von Begegnungen in Afrika mit wilden Tieren, beispielsweise einem Nilpferd und einem riesigen Elefanten, vor dem sie gerade noch flüchten konnte. Die Kinder waren hin und weg, auch von den realen Geschichten. Die tierischen Erlebnisse in Afrika waren zugleich ein guter Übergang zu den nachfolgenden Dritt- und Viertklässler, denen Lemanczyk aus ihrem Buch »Mein Lehrer kommt im Briefumschlag« vorlas. Es ist ihr Erstlingswerk, das 1997 erschienen ist, seither arbeitet sie als freie Schriftstellerin. »Mein Lehrer kommt im Briefumschlag« erzählt beispielsweise von zwei Mädchen aus dem afrikanischen Namibia oder von Kindern in Neuseeland, die alle zwei Wochen per Flugzeug ihre Schulaufgaben von ihren Lehrern aus der Hauptstadt Wellington bekommen. Fünf spannende Schulgeschichten aus fernen Ländern hat Lemanczyk in dem Buch zusammengefasst, als Grundlage dienten ihre ersten Auslandsaufenthalte und Reisen.