Abenteuerspielplatz am Samstag im Hebelpark eröffnet
Toben, matschen, spielen, erkunden – der Abenteuerspielplatz im Hebelpark fördert die Kreativität von Kindern. Am Samstag wurde er offiziell mit einem Fest eingeweiht. OB Müller war mit von der Partie.
Es ist Samstag, 14 Uhr. In einem Loch voll nassem Lehm sitzen ein paar Kinder und graben sich ein Stück der formbaren Masse aus. Die nackten Füße und auch ihre Hosen sehen entsprechend aus. Eifrig bringen sie den Lehm zu einer Kule, in der sie eine Höhle bauen.
In einer Ecke des Parks ist eine »Küche« eingerichtet. Hier werden Mini-Calzone, kleine Pizzataschen, hergestellt und im Lehmofen, der von unten befeuert wird, gebacken. Aus einer eisernen Badewanne, unter der ebenfalls ein Feuer lodert, steigt der Dampf heißen Wassers. Außerdem gibt es noch einen großen Container, den die Kinder morgens mit Ute Zachmann bunt bemalt haben. »Abenteuerspielpatz« steht groß drauf, damit jeder weiß, wo er sich hier befindet.
Mitten auf dem Platz ist ein großer Bereich abgesteckt und mit rot-weißem Flatterband abgegrenzt. Ein Weg aus Paletten führt über den Platz. Hier wird die Hüttenbaustelle entstehen. Ja, die Kinder dürfen hier richtige Hütten bauen. Aber um bauen zu dürfen, gilt es, Regeln zu beachten. Es muss erst ein »Bauantrag« gestellt werden, dann wird der rote Punkt erteilt und dann darf gebaut werden. Wird über längere Zeit nicht an der Baustelle gearbeitet, wird die begonnene Hütte wieder rückgebaut, erklärt Michael Kempf, der gemeinsam mit Andreas Hummel die Federführung an dem Projekt hat.
Kritiker hatten Unrecht
»Das wahre Leben findet nicht im Internet oder am Computer statt, sondern auf dem Abenteuerspielplatz«, richtet sich Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller an die Kinder und Eltern. Eine solche Spielfläche sei besonders reizvoll, weil es da »keine rundgelutschten Sachen« gebe. »Austoben, ausprobieren und dreckig machen«, so laute die Devise.
»Die Landesgartenschau hat noch kein Projekt in den Stadtteilen ausgebremst, weil alles im Vorfeld gut vorbereitet und organisiert worden ist«, betont das Stadtoberhaupt und widerlegt damit die Kritiker, die es im Vorfeld der Gartenschau gegeben habe.
»Die Finanzierung steht noch nicht ganz auf sicheren Füßen«, berichtet Günter Evermann, Leiter des Amts für Soziales, Jugend und Sport und Vorsitzender des Trägervereins, des Jugendwerks Lahr. Die Stadt habe 15 000 Euro in den Haushalt eingestellt, dazu kämen noch insgesamt 7 500 Euro Spenden. Außerdem seien noch Anträge auf Zuschüsse beim Land gestellt, über die bislang aber noch nicht entschieden worden sei. Kooperationspartner sind die Hebelschule und das Don-Bosco-Zentrum.
Idee kam von den Kindern
Knapp 3200 Quadratmeter Fläche, das sind gut 40 Prozent des gesamten Parks, wurde den Kindern als Abenteuerspielplatz zur Verfügung gestellt. Die Idee sei beim Beteiligungsprozess im Rahmen der Landesgartenschauplanungen aufgekommen.
Damals waren Kinder und Jugendliche in einem Workshop aufgefordert worden, ihre Wünsche und Ideen für die einjährige Ausstellung und die anschließenden Nutzungsmöglichkeiten darzulegen. Die ursprüngliche Idee, den Spielplatz in den Seepark zu bauen, hatte sich aber als nicht ideal erwiesen, da der Platz zu nah an der Bundesstraße und zu weit außerhalb der Stadt sei.
Für musikalische Unterhaltung hat an diesem Nachmittag eine Trommelgruppe des Don-Bosco-Zentrums gesorgt. Und während die Kinder sich austobten, haben die Eltern von der reichhaltigen Kuchenauswahl profitiert.
Aufruf
Helfer gesucht
Die Organisatoren des Platzes brauchen noch Unterstützung in Form von Arbeitskraft und Materialien. Wer Lust hat, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist eingeladen, sich bei einer der nächsten Spielaktionen zu melden oder einzubringen.
Außerdem sind die Macher auf der Suche nach Paletten und Werkzeug.
Spielaktionen
Der Spielplatz ist nicht durchgehend geöffnet. Die nächsten Spielaktionen finden am Freitag, 26. Mai, von 14.30 bis 17 Uhr, Samstag, 10. Juni, von 11 bis 16 Uhr, Freitag, 23. Juni, von 14.30 bis 17 Uhr und Samstag, 8. Juli, von 11 bis 16 Uhr statt.
Der Park grenzt direkt an den Schulhof der Hebelschule.