Abgelehnt: Werbetafel für Gewerbeflächen bei Friesenheim
Werben für Gewerbeflächen – ja. Aber wo? Über den Standort für eine riesige Tafel konnten sich Gemeinderat und Verwaltung nicht einigen.
Eine große, dreiflächige Werbetafel soll Unternehmen für den Industrie- und Gewerbestandort Friesenheim interessieren. Darin sind sich Gemeinderat und Verwaltung einig. Hinsichtlich des Standorts allerdings nicht, wie die Diskussion am Montagabend im Gemeinderat zeigte. Der Verwaltungsvorschlag Lkw-Parkplatz am Ziegelhof stieß auf Ablehnung.
Roland Herzog (CDU) eröffnete die Diskussion und spiegelte offenbar die Meinung von einigen Mitstreitern wider. Deren Ansinnen ist es, die Werbetafel so nahe wie möglich an der B 3 zu platzieren. So sei die Werbewirksamkeit am größten. Zum Lkw-Parkplatz meinte Markus Rottler (SPD): »Hier steht es für die Katz.« Er folgte Herzogs Argumentation, dass über 100 Meter Entfernung zur B 3 zu weit sei. Martin Mußler (Freie Wähler) wünschte sich ebenfalls die Nähe zur Hauptverkehrsader. Joseph Hugelmann (GLU) meldete Bedenken gegen diese Form der »Landschaftsverschandelung« an.
Positives Signal
Herzog ging einen Schritt weiter und stellte in Frage, ob seitens der Verwaltung genug getan wurde, um eines der nahe der Bundesstraße gelegenen Grundstücke zu erwerben. Er selbst habe von Eigentümer Heinz Marks erfahren, dass er nur oberflächlich von der Verwaltung kontaktiert worden sei, obwohl er durchaus bereit sei, seine Fläche zur Verfügung zu stellen. Auf Nachfrage des Lahrer Anzeigers konnte Marks zumindest bestätigen, dass er erst von Herzog erfahren habe, um was es im Detail geht. Im Gespräch mit unserer Redaktion signalisierte er sogar Bereitschaft, die notwendige Fläche, jedoch nicht das komplette Grundstück mit einer Fläche von 806 Quadratmetern, abzugeben. Zumindest mit einer langfristigen Verpachtung sei er einverstanden.
Da sich der Gemeinderat mit elf Nein- und zehn Ja-Stimmen (bei zwei Enthaltungen) gegen den von der Verwaltung vorgeschlagenen Standort aussprach, ist die Sache längst nicht vom Tisch – die Lösung zur Standortsuche wird Verwaltung und Gemeinderat weiter beschäftigen. Bürgermeister Erik Weide zeigte sich offen für Alternativen. Diese brachte Richard Haas (Freie Wähler) ins Spiel. Er votierte für die linke Seite der Einfahrt zum Lkw-Parkplatz als Alternative. Von dort sei der Abstand zur B 3 nicht mehr ganz so groß.
Ans Recht gebunden
Bauamtsleiter Markus Reinbold brachte zum Ausdruck, dass auch die Gemeinde an die Bestimmungen des Baurechts gebunden sei. Hinsichtlich der Gestaltung der Tafel liegen bislang nur vage Details vor. Sie soll als dreieckiger Pylon gestaltet werden und eine Höhe von etwa 15 Metern erreichen. Die Kosten schätzt die Verwaltung auf rund 35 000 Euro. Diese Summe ist im Haushaltsplan festgeschrieben.