Abschied von einem »Unikum«
Der Kuhbacher Ortschaftsrat hat sich am Montagabend von drei seiner Mitglieder verabschiedet. Persönliche Worte fand Lahrs Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller für SPD-Mann Richard Rappenecker.
Lahr-Kuhbach. Nach fast 50 Jahren ist am Montagabend mit dem Ausscheiden von Richard Rappenecker (80/SPD) aus dem Kuhbacher Ortschaftsrat eine Ära der Lahrer Kommunalpolitik zu Ende gegangen. Kein aktueller Lahrer Lokalpolitiker blickt auf eine solch lange Vita zurück: Sechs Jahre Teil des Kuhbacher Gemeinderats (1965 bis 1971), 29 Jahre Mitglied des Lahrer Gemeinderats, von 1972 bis 2014 im Ortschaftsrat aktiv.
Bis 2009 war Rappenecker Ortsvorsteher-Stellvertreter in Kuhbach und wurde vom Städtetag Baden-Württemberg für 30 und 40 Jahre aktives Mitwirken in der Kommunalpolitik ausgezeichnet. Ende Oktober folgt zum krönenden Abschluss noch die Auszeichnung für 50 Jahre.
»Er hat an allen maßgeblichen Entscheidungen in den vergangenen 50 Jahren seinen Anteil gehabt«, fasste Kuhbachs Ortsvorsteher Norbert Bühler (SPD) die Verdienste Rappeneckers zusammen. Lahrs OB Wolfgang G. Müller (SPD), der Rappenecker seit 17 Jahren kennt und schätzt, ließ es sich nicht nehmen, persönlich zur Verabschiedung zu erscheinen. Nicht nur aufgrund des gleichen Parteibuchs besteht Müller zufolge eine besondere Verbindung zwischen den beiden Männern: »Ich habe Richard Rappenecker auf der persönlichen Ebene einiges zu verdanken. Er war einer der Ersten, die mir in Lahr weitergeholfen haben«, erinnerte sich der OB. Mit Kreativität und Durchhaltevermögen habe Rappenecker, den er respektvoll als »Unikum« bezeichnete, es geschafft, über lange Jahre immer wieder eine prägende Rolle zu spielen, wenn es darum ging, Themen für den Ortsteil anzuschieben.
Beck und Kienzle gehen
Jupp Schwarz überreichte für die Kuhbacher SPD ein Präsent und verabschiedete Rappenecker mit persönlichen Worten. Der Verabschiedete dankte ebenfalls mit kurzen Worten »all jenen, die mit mir 50 Jahre lang gestritten und gekämpft haben zum Wohle Kuhbachs«. Wenn er auch zeitweise rauere Töne angeschlagen habe, sei dies nie als persönlicher Angriff zu verstehen gewesen, sondern im Sinne der Sache gewesen, entschuldigte sich Rappenecker rückblickend.
Ebenfalls verabschiedet wurden aus dem Ortschaftsrat am Montagabend Wolfgang Beck (Freie Wähler) und Klaus Kienzle (CDU). Beck war nach fünf Jahren im Gremium aufgrund seines Wegzugs nicht mehr angetreten. Kienzle war seit 2010 als Nachrücker im Rat aktiv, erhielt bei der Kommunalwahl Ende Mai aber nicht mehr genügend Stimmen für eine Wiederwahl.