Derzeit laufen die Sanierungsarbeiten am alten Ottenheimer Rathaus, wozu auch ein Neuanstrich der Fassade gehören wird. Der Ortschaftsrat soll zum Thema seine Empfehlung abgeben, wozu am Dienstag vor der Sitzung zum Ortstermin mit Schwanaus technischem Betriebsleiter Achim Rehm geladen wurde. Er erläuterte den Vorschlag der Planer von Faktorgrün (Freiburg): Das alte Rathaus soll in modernen Grautönen gehalten werden – außer das Eingangsportal aus Natursandstein mit seinen Säulen und der Gebäudesockel sollen rötlich ausfallen, das Dach braun. Die Fassade soll in einem helleren, die Bänder zwischen den Etagen sowie die Fensterläden in einem dunkleren Grau gehalten werden. Die Fenster sollen weiß bleiben. 

»Warm und kalt«

Im Treppenhaus sollen nun doch die alten, einfach verglasten Fenster erhalten bleiben. Zuletzt war die Idee eines Tauschs gegen energiesparende Fenster zur Diskussion gestanden. Für den Balkon an der Fassade könnten sich noch Änderungen ergeben. Laut Rehm entspreche der Absturzschutz von bisher 0,9 Metern nicht modernen Vorgaben, mindestens ein Meter sollte es sein. Nun werde nach Möglichkeiten gesucht, ohne allzu große Eingriffe vornehmen zu müssen. Auch das Geländer müsse eventuell modifiziert werden.

Die Meinungen gingen im Ortschaftsrat auseinander. Fred Maurer (FWV) sprach sich dafür aus, das ortsbildprägende Gebäude auf markante Weise herauszustellen. Mit einer weißen Fassade könne er sich aber nicht anfreunden. »Das hebt sich dann überhaupt nicht von der benachbarten Michaelskirche ab. Außerdem bin ich mir mit diesem Kontrast zwischen warmen und kalten Farben nicht sicher«, so Maurer. Rehm konnte diesem Kontrast wiederum einiges abgewinnen, »das würde doch eigentlich ganz gut passen«. Ortsvorsteherin Silke Weber (FWV) wünschte sich die eine oder andere farbliche Nuance, zumindest als Wahlmöglichkeit. »Alles in Grau möchte ich nicht sehen, das wäre mir bei einem so historischen Gebäude dann doch zu modern.« 

»Nicht zu viel verlangt«

Die Räte waren sich einig, mehr Farbvorschläge zu fordern als lediglich die zwei von Planerseite zur Verfügung gestellten Grautöne. Zudem wünschte sich das Gremium eine Skizze der Rathausfassade in entsprechend unterschiedlicher Farbgebung. »Mit den heutigen Möglichkeiten am Computer sollte das nicht zu viel verlangt sein«, meinte Thomas Oberle (SPD). Rehm sagte zu, dies in die Wege zu leiten und bei einem wohl kurzfristig anzuberaumenden Ortstermin in den kommenden 14 Tagen vorzustellen. In der Sitzung kritisierten vor allem Fred Maurer und Peter Nippes (FWV) wiederholt die wenigen Farbalternativen. »Drei bis vier sollten es schon sein«, fand Nippes. Jonas Maurer (SPD) sprach sich dafür aus, für den Fassadenanstrich »Farben, die bisher noch nicht in der Ortsmitte vertreten sind«, auszuwählen. Mit Blick auf die vereinbarte größere Farbauswahl wurde der Tagesordnungspunkt am Ende bis auf weiteres einhellig vertagt.