Asphalt-Anlage überzeugt die Mehrheit
Wird eine Asphaltmischanlage im Industriegebiet-West gebaut? Nach längerer Diskussion gab der Technische Ausschuss den Plänen der Firma Vogel-Bau grünes Licht. Am kommenden Montag befasst sich der Gemeinderat mit dem Thema.
Mit einer deutlichen Mehrheit von 10:2 Stimmen hat der Technische Ausschuss am Mittwoch nach einer gut einstündigen, teils hitzigen Diskussion den Weg für die von Vogel-Bau geplanten Asphaltmischanlage beim Umspannwerk im Industriegebiet-West geebnet. Der Gemeinderat hat das Thema am Montag auf der Tagesordnung. Dann soll der Entwurf des Bebauungsplans und die Beteiligung von Bürgern und Träger öffentlicher Belange endgültig beschlossen werden. Außerdem wird es Informationen zu dem geforderten Ausbau der Zufahrtsstraße mit Anschluss an die B 415 geben. Die Offenlegung könnte vom 10. April bis 18. Mai erfolgen.
An der Aussprache nahmen auch Mitglieder des Ortschaftsrats Langenwinkel teil. Dabei wurde deutlich: Die Vertreter des Stadtteils sowie der Grünen im Ausschuss können sich nicht mit dem Standort anfreunden. Ihrer Meinung nach wären das Gewann Bruckhirsch an der Autobahn-Anschlussstelle oder das Flughafen-Areal besser geeignet. Sie befürchten eine zu hohe Belastung durch Schadstoffe, Staub und Lastwagen-Verkehr am jetzigen Standort. Laut Gutachten werden die Richt- und Grenzwerte bei den Emissionen allerdings größtenteils unterschritten.
Markus Ibert, Chef des Industrie- und Gewerbezentrums Raum Lahr (IGZ), erläuterte, dass die rund 43 Meter hohe Anlage laut dem Regierungspräsidium (RP) Freiburg wegen der fliegerischen Nutzung, aber auch aufgrund der Entwicklungsstrategie für das Areal nicht auf dem Gelände des Zweckverbands gebaut werden könne. Der Bruckhirsch falle als Standort flach, weil es dort einen regionalen Grünzug gebe und das RP die Planung im Außenbereich abgelehnt habe, sagte Bürgermeister Tilman Petters.
Kritik von Claus Vollmer
Claus Vollmer (Grüne) kritisierte die Stadtverwaltung: »Ich habe das Gefühl, dass es nicht der einzige Platz ist, dieser aber von der Verwaltung gewollt ist.« Seiner Ansicht nach habe es »kein faires Verfahren zwischen den möglichen Standorten gegeben«. Auf seine Frage, ob die Anlage eventuell beim angedachten Güterverkehrszentrum zwischen Autobahn und Flughafen gebaut werden könne, erwiderte Ibert: »Diese Aussage kann ich nicht machen, weil wir dort kein Baurecht haben.«
Bei der Suche nach einem Standort hatte das Unternehmen auch Kontakt mit der Gemeinde Schwanau aufgenommen. »Laut Bürgermeister Wolfgang Brucker stehen in der Nähe der Firma Herrenknecht allerdings keine freien Flächen zur Verfügung«, sagte Bruno Schwendemann von Vogel-Bau.
Roland Hirsch (SPD) sprach sich wie die Mehrheit für den Bau der Anlage aus. »Wenn alle Vorgaben vom Bauherrn eingehalten werden, dann ist es ein verträgliches Projekt.« Um den Bedenken der Menschen in Langenwinkel Rechnung zu tragen, sollte ein städtebaulicher Vertrag mit der Firma geschlossen werden.
Eberhard Roth (FW) war zudem überzeugt: Die Stadt habe mit der Lahrer Firma bislang positive Erfahrungen gemacht, deshalb könne man davon ausgehen, dass getroffene Vereinbarungen eingehalten werden. »Es gibt keine realistische Alternative«, sagte er zur Standort-Frage. Davon ging auch Ilona Rompel (CDU) aus.
Zur Befeuerung werden Öl, Gas und Braunkohle verwendet. Komplett ohne Kohle zu arbeiten, wie Vollmer forderte, ist laut Schwendemann aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. »Sollte es eine gesetzliche Vorschrift geben, ist es kein Problem, darauf zu verzichten.«
Gegen den Bau haben Anwohner der Georg-Schaeffler-Straße sowie die Firmen Schaeffler und CU Chemie Uetikon Einwände eingereicht. Sie befürchten größere Mengen Schmutz und Schwebepartikel, die ihre eigene Produktion beeinträchtigen könnten.