Neuer Bahnhofsvorplatz in Lahr kostet 2,2 Millionen Euro
Der Umbau des Bahnhofsvorplatzes wird teurer. Die Stadt will nun auf die Begrünung und die Fotovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Omnibusbahnhofs verzichten. Für Radfahrer soll es indes Verbesserungen geben. Wegen neuer Parkplätze wird weiter mit der Bahn verhandelt.
Ein Minikreisverkehr in der Schwarzwaldstraße, ein neuer zentraler Busbahnhof und Parkplätze anstelle der alten Bushaltestelle – das sind die wichtigsten Punkte der Planung, die der Lahrer Gemeinderat bereits beschlossen hat. Bislang waren 1,8 Millionen Euro dafür eingeplant. Mittlerweile geht die Stadt von 2,2 Millionen aus. Fördergelder von gut 300 000 Euro werden erwartet.
Dachkonstruktion teurer
Die Lahrer Stadtverwaltung nennt folgende Gründe für die Kostensteigerung: Im Bereich der Straße Bahnhofplatz soll es einen Vollausbau geben. Das bedeutet, dass die Deckschichten entfernt werden und die Straße neu aufgebaut wird. In anderen Bereichen sei dies indes nicht notwendig. Mehrkosten sind auch bei der Konstruktion des Dachs für den zentralen Omnibusbahnhof entstanden, »da jetzt die Angaben des Tragwerksplaners berücksichtigt sind«. Grünanlagen sollen aus Kostengründen nur wiederhergestellt, und nicht neu gestaltet werden.
In der Vorlage für den Gemeinderat werden einige zusätzliche Optionen genannt. Die Verwaltung empfiehlt den Ausbau der Fahrradboxen mit Überdachung für 189 000 Euro, zumal Fördergelder von 50 000 Euro zu erwarten sind. Geplant sind 50 neue Boxen für 100 Räder und zwei Überdachungen mit Anlehnbügeln für 120 Zweiräder.
Anders sieht es bei der Begrünung des Dachs des neuen Busbahnhofs aus. Wegen der Last müsste die Konstruktion verstärkt werden. Dies würde 72 000 Euro kosten. Weitere 176 000 Euro wären für ein Fotovoltaikmodul notwendig. Auch darauf könne verzichtet werden, meint die Verwaltung. Etwa 100 000 Euro würde eine Überdachung zwischen Busbahnhof und Bahnhofsgebäude kosten, rechnet die Stadt vor. Da es bei der Bahnhofssanierung aber noch viele Fragezeichen gibt, soll dieses Thema zurückgestellt werden.
Schon länger werden weitere öffentliche Stellplätze nördlich des historischen Bahnhofs gewünscht. Kosten: 90 000 Euro. Mögliche Fördermittel: 45 000 Euro. Die Verhandlungen mit der Bahn ziehen sich allerdings hin. »Eine Rückmeldung steht noch aus«, heißt es vonseiten der Stadt.
Baubeginn im März
Der Gemeinderat soll der Planung am Montag, 12. Oktober, zustimmen. Mit den Arbeiten könnte dann im März begonnen werden. Bereits ab Januar soll die Bahn innerhalb von zwei Jahren den barrierefreien Ausbau der Bahnsteige über die Bühne bringen. Hierfür sind nach wie vor 9,3 Millionen Euro eingeplant. Eine Million will die Stadt beisteuern. Inwieweit sich das Land an den Kosten beteiligt, darüber wird derzeit verhandelt. Ziel: Bis zur Landesgartenschau im Frühjahr 2018 soll alles fertig sein.
Zeitplan für den Bahnhofsvorplatz
▸ Mai 2016 bis Juni 2016: Kreisverkehr, südlicher Omnibusbahnhof und südlicher Bahnhofplatz
▸ Juli 2016 bis Februar 2017: Zentraler Omnibusbahnhof, Hoch- und Tiefbau
▸ Februar bis April 2017: Zugangsbereich zum Bahnsteig
▸ Mai bis September 2017: Belleviller Platz, Fern- und Sonderbussteig, nördlicher Bahnhofplatz