Bilder kreisen um die Rolle des Individuums
Die Malerin Anne Langenbach stellt im Restaurant des Hotels »Schwanen« einen Ausschnitt aus ihrem Werk vor. Die Bilder der Wahl-Berlinerin kreisen um das Bild der Frau in der Gesellschaft.
Lahr. Vier Jahre nach dem Debüt in der Galerie »Kesselhaus« zeigt Anne Langenbach nun ein gutes Dutzend Ölbilder im Restaurant des Hotels »Schwanen«. Die mittlerweile in Berlin lebende Lahrerin arbeitet nach wie vor autodidaktisch, ihre Bilder konfrontieren den Betrachter mit elementaren Daseinsfragen, die immer wieder um die Rolle des Individuums und der Frau in unserer Gesellschaft kreisen.
Mensch im Zentrum
Die noch bis Mitte Dezember zu sehenden Bilder widerstreben ganz bewusst den Mustern einer gefälligen, das Auge erfreuenden Malerei, die den Inhalt banalisiert. Anne Langenbachs Bilder reflektieren eine immer auch suchende und hinterfragende Gedankenwelt. Im Zentrum steht der Mensch als immer auch verletzliches Individuum, aber auch als Teil eines gesellschaftlichen Räderwerks, in dem er auf das Niveau skizzenhaft dargestellter Maschinenteile reduziert wird. Die 33-jährige Künstlerin spricht dann von »Menschenketten«, in denen die nackten, stilisiert dargestellten Männer und Frauen ihre Individualität, zum Teil sogar ihre Geschlechtszuordnung verlieren. Die darstellenden Bildelemente schälen sich dabei aus wilden, gestischen Farbräumen heraus, in denen Gelb- und Rottöne überwiegen, ein diffuses Blau oder Schwarz.
Dazwischen tauchen naiv anmutende Portraits auf, surreale Bildkompositionen, in denen zwischenmenschliche Themenfelder dargestellt werden, die dann oft auch äußerlich sichtbare Verletzlichkeit der Seele. Hier und da tauchen aber auch Hinweise auf einen subtilen Humor auf. Die Welt wird zum »Narrenschiff«, die männliche Seite versteckt sich hinter der Maske eines Gorillas.