Brudertalwallfahrt für alle Ortsteile gemeinsam
Das idyllisch im Brudertal gelegene Wallfahrtskirchlein bekommt künftig nur einen Besuch aus der katholischen Kirchengemeinde Friesenheim. In diesem Jahr wird dies am 18. Juni sein. Ab 2018 soll ein verlässlicher Termin festgezurrt werden.
Die Wallfahrten ins Brudertal haben in der Großgemeinde Friesenheim eine lange Tradition. 2016 wurden diese letztmalig für Schuttern, Oberschopfheim und Oberweier sowie für Heiligenzell getrennt angesetzt.
Stattgefunden hatte allerdings nur die Wallfahrt der Heiligenzeller Herz-Jesu-Gemeinde, die bei bestem Wetter zu dem aus dem 15. Jahrhundert stammenden Gotteshaus bei Kuhbach pilgern konnte. Schuttern, Oberschopfheim und Oberweier hatten mit dem Wetter weniger Glück, deren Wallfahrt fiel letztes Jahr buchstäblich ins Wasser. Aufgrund des schlechten Wetters traf man sich in der Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Schuttern, danach im nebenan liegenden Pfarrheim, wo der Musikverein die zu Hause gebliebenen Wallfahrer bewirtete.
Kollision mit Festen
Ab diesem Jahr soll es in der katholischen Kirchengemeinde Friesenheim nur noch eine einzige, gemeinsame Wallfahrt ins Brudertal geben. Dafür wurden der 2. und 9. Juli ins Auge gefasst. Doch sehr schnell kristallisierten sich beide Termine als ungünstig heraus. Am 2. Juli würde die Wallfahrt mit dem Dorfhock in Oberweier und dem Feuerwehrfest in Friesenheim kollidieren, und am Sonntag darauf kann der Musikverein Schuttern nicht, der die Wallfahrt musikalisch umrahmen sollte.
Gemeinsam machten sich Musikverein und Kirchengemeinde auf die Suche. Der letzte Sonntag in den Sommerferien, der 10. September, wurde auserkoren, doch da machen die Dinglinger ihre Wallfahrt ins Brudertal. Was nun?
»Wir wollen diese gemeinsame Wallfahrt machen, das ist unser Ziel«, erklärte Pfarrer Steffen Jelic in der jüngsten Pfarrgemeinderatssitzung (wir berichteten). Die Lösung heißt nun 18. Juni, das ist der letzte Sonntag in den Pfingstferien. »Das Brudertal ist da frei, der Musikverein kann da, ist ganz begeistert«, so Jelic.
Dies wäre die einzige Möglichkeit, so kurz nach dem Fronleichnamsfest die Brudertalwallfahrt zu machen. Zwar wurden Bedenken wegen der Nähe zum Fronleichnamsfest angesprochen, aber der 18. Juni wurde dennoch festgezurrt.
Gleichzeitig wird jedoch angestrebt, möglichst frühzeitig schon einen Termin für 2018 festzulegen. Wenn möglich an einem Tag, der auch in den Folgejahren Bestand hat, damit die Leute eine Sicherheit haben: Da ist immer die Brudertalwallfahrt.
Altes Versprechen
Die Wallfahrten gehen übrigens auf ein über 50-jähriges Versprechen zurück. Die Leute seien damals von vielen Unwettern heimgesucht worden, weshalb Hilfe und Beistand bei der Gottesmutter gesucht wurden, heißt es in der Überlieferung. Die Heiligenzeller versprachen, deshalb künftig einmal im Jahr zur schmerzhaften Mutter Gottes ins Brudertal zu pilgern.
Vor etwas mehr als 20 Jahren wurde dieses Versprechen dann erneuert. Die kleine Kapelle, die auf Grund und Boden der Gemeinde Friesenheim liegt und in der die schmerzhafte Mutter Gottes verehrt wird, gilt als einziges Überbleibsel einer ehemaligen Einsiedelei der Klosterbrüder aus Schuttern.