Dicke Blasen an den Händen
Der Traum vom Eigenheim – Caroline Krüger und Michael Beckenbach wollen ihn in Oberweier verwirklichen. Der Lahrer Anzeiger begleitet das Paar in der Serie »Wir bauen ein Haus« auf dem Weg dahin.
Friesenheim-Oberweier. Das neue Haus ist noch nicht fertig, da bauen Caroline Krüger und Michael Beckenbach bereits das nächste. Zugegeben: Häuschen trifft es eher. Und darin wohnen werden sie auch nicht. Aber immerhin wurde es dieses Mal mit eigener Manneskraft hochgezogen. Direkt neben dem Fertighaus im Neubaugebiet »Auf dem Kronert« steht nun ein Gartenhaus – in Ochsenblutrot.
Während sich die Handwerker weiter am Eigenheim zu schaffen machten, war das Paar in seinem derzeitigen Wohnort Hofweier aktiv. In der Garage wurde das Gartenhaus vorgestrichen. An einem Abend wurde dann an seinem künftigen Platz in Oberweier das Fundament gegossen – mit Hilfe des Noch-Vermieters. Ob er die beiden schnell loswerden will? Michael Beckenbach lacht: »Das glaube ich kaum.« In Hofweier scheint das Zusammenleben einfach gut zu funktionieren, denn beim Aufbau packte – neben Papa Achim Krüger – Noch-Nachbar Markus Göppert mit an.
568 Nägel eingeschlagen
»Von acht bis acht« dauerte die Aktion, erzählt Beckenbach. »Es ging länger als das Stellen des Fertighauses«, ergänzt Caroline Krüger. Ihre Aufgabe war allerdings dieselbe: Sie sorgte mit Mama Annemarie für die Verpflegung der drei Männer. Die Zeichen der harten Arbeit trägt Michael Beckenbach immer noch: dicke Blasen an den Händen. Schuld daran sind die 568 Nägel, die in die Dachschindeln gehämmert werden mussten und die knapp 400 Schrauben für den Boden und die Dachpaneelen. »Der Rest wurde gesteckt«, erklärt der stolze Häuschen-Herr. »Es ist ein Blockbohlenhaus.« Zum Schluss gab es, wie beim großen Fertighaus auch, ein kleines Richtfest. Das Ochsenblutrot pinselte dann Caroline Krüger aufs Holz.
Aber auch im Wohnhaus ging es in den vergangenen vier Wochen voran. Kabel und Wasserrohre wurden verlegt. Die Wände in Bad und WC haben Fließen. Die Fußbodenheizung kam rein und läuft auch schon, um den Estrich vollends zu trocknen, der zehn Tage nach dem Auftragen nicht betreten werden konnte. Und die Photovoltaik-Anlage kam aufs Dach.
Das Paar suchte in der Zeit Kellerfliesen aus. Den Bereich wollen sie ebenso selber machen wie das Schlafzimmer. Auch Tisch und Stühle wurden gekauft. Der Rest der Möbel wandert von Hofweier ins neue Eigenheim. Selbst der alte Esstisch geht mit. Er schmückt künftig die »Ramazotti-Bar« im Keller. Und schließlich wurden noch Pflastersteine ausgewählt und der Carport bestellt.
Diese Woche haben Caroline Krüger und Michael Beckenbach Urlaub – aber nur von ihren Jobs. Jeden Tag wurde auf der Baustelle gewerkelt. »Wir bereiten das Außengelände vor«, erzählt er. Wie er dabei den Hügel direkt neben der Haustür abträgt, scheint allerdings etwas eigenwillig. Er bohrte einen Tunnel durch die Erde. Für ihn ist das logisch: »Sonst fällt der ganze Dreck vor die Tür.«
Es läuft also alles nach Plan. Bislang wurde das Paar von bösen Bau-Überraschungen verschont. »Der Küchenvermesser war da. Die Wände stimmen millimetergenau«, freut sich Caroline Krüger. »Wir sind nach wie vor entspannt«, bestätigt ihr Lebensgefährte. Ihr Ziel, bis zum Anpfiff der Fußball-Weltmeisterschaft am 12. Juni im Eigenheim zu wohnen, scheint greifbar nah. Die Sat-Anlage auf dem Dach und der Beamer-Anschluss sind bereits vorhanden. Und sollte es doch nicht klappen: Die Wohnung in Hofweier hat das Paar erst auf den 30. Juni gekündigt.
Informiert
»Kronert«-Fest
Mit den Bewohnern des Neubaugebiets haben Caroline Krüger und Michael Beckenbach schon auf gute Nachbarschaft angestoßen. Immer im Sommer organisieren zwei Familien ein »Kronert«-Fest. Im vergangenen Juli war das Paar bereits dazu eingeladen. In diesem Jahr soll der Heimweg nach dem Hock nur ein paar Meter betragen. Schließlich wollen beide zu dem Zeitpunkt in ihrem neuen Haus wohnen.