Band aus Lahrer Raum im Musikwettbewerb-Finale in Winnenden
Mit ihrem Videoclip »Schau nicht weg« hat es eine junge Band aus dem Lahrer Raum bis ins Finale des Musikwettbewerbs »Gitarren statt Knarren« im schwäbischen Winnenden geschafft. Die fünfköpfige Band ist das jüngste Projekt des im Zeit-Areal beheimateten Jugend-Musik-Werks Baden.
Offiziell gibt es das Jugend-Musik-Werk Baden erst seit Mai. Das von Marco-Sharif Kahn initiierte Projekt der offenen Jugendarbeit ist aber bereits seit vielen Jahren am Start. Im Keller seiner ehemaligen Schule in Friesenheim hat der mittlerweile 33-Jährige schon vor Jahren einen Proberaum für die von ihm betreuten Nachwuchsbands eingerichtet. Musik ist für ihn nicht nur eine universelle Form des Ausdrucks, sie überwindet außerdem kulturelle und soziale Barrieren, stiftet eine gemeinsame Identifikation.
Kahn versteht sich dabei nicht als Konkurrent zur klassischen Musikschule. Er fördert und unterstützt autodidaktisch agierende Bandprojekte, stellt Instrumente und Tontechnik, steht den jungen Nachwuchsmusikern als Mentor zur Seite. Anfang des Jahres ist er mit seinem Equipment in den Keller unter der ehemaligen Roth-Händle-Kantine umgezogen. Auf rund 120 Quadratmetern ist dort ein professionell eingerichtetes Tonstudio entstanden, in dem mittlerweile ein halbes Dutzend Bands proben. Zu ihnen gehört auch die erst Mitte September gegründete Formation »Rebels of Rock«. Die 17-jährige Sängerin Layla Memis und ihre vier Bandkollegen, Schlagzeuger Tim Loschwitz (16), Bassist Nico Fischer (14), Gitarrist Jan Werling (15) und Tastenmann Lucca Burg (15), kommen aus Kippenheim und Mahlberg.
Bis vor ein paar Wochen hat keiner von ihnen daran gedacht, einen eigenen Song zu schreiben. Ende September stand dann Marco plötzlich mit der Idee in der Tür, beim Songcontest »Gitarren statt Knarren« mitzumachen. Fünf Jahre nach dem Amoklauf von Winnenden, von dem Aktionsbündnis gegen Gewalt an Schulen aufgelegt, soll der Wettbewerb ein Zeichen setzen gegen rechtsradikale Tendenzen und Gewalt.
»Schau nicht weg«
Die »Rebels of Rock« haben sich zusammengesetzt, überlegt was Gewalt ist, wie sie entsteht, und wie sie verhindert werden kann. Layla hat schließlich den Text für den Song »Schau nicht weg« geschrieben. Marco und die Band haben dann den Soundtrack entworfen. Nach gut einer Woche stand der Song, mithilfe der Mitglieder der anderen Bands und des Vorstandes des Jugend-Musik-Werks wurde auf dem Zeit-Areal das Video gedreht.
Gezeigt wird wie Gewalt entsteht. In drei Spielsequenzen kommt das jeweilige Opfer immer ums Leben, in einer Wiederholung der Szene greifen die jungen Musiker ein, stellen sich beherzt an dessen Seite. Das noch kurz vor Toresschluss eingereichte Video hat es in der Juniorklasse bis 17 Jahre unter die besten vier geschafft. Die »Rebels of Rock« sind damit beim großen Finale des Wettbewerbs »Gitarren statt Knarren« heute, Mittwoch, in der Hermann-Schwab-Halle in Winnenden dabei.