DLRG Schwanau feiert 50 Jahre
50 Jahre besteht die DLRG Schwanau, was heute, Freitag, 19 Uhr, mit einem Jubiläumsempfang im Ottenheimer Gemeindehaus gefeiert wird. Über die Anfänge haben wir uns mit Gründungsmitglied Hans Weide unterhalten.
Über 50 Jahre DLRG Schwanau weiß wahrscheinlich niemand so gut Bescheid wie Hans Weide. Der 79-jährige Alt-Ortsvorsteher erinnert sich genau, wie 1967 alles begann. Als ein Jugendlicher im Ottenheimer Mühlbach ertrank, wurde das Bewusstsein, insbesondere Kindern das Schwimmen beizubringen, geschärft. Das schrieb sich Weide, Übungsleiter und bei der DLRG Lahr aktiv, auf die Fahne.
In den folgenden zwei Jahren fanden beim neuen Ottenheimer DLRG-Stützpunkt, einer »Außenstelle« der DLRG Lahr, die praktisch alleine aus Hans Weide bestand, erste Schwimmkurse statt, zunächst ausschließlich für Kinder. Kurse mit 40 Kindern wurden im Lahrer Terrassenbad, im Winter im einstigen Theodor-Heuss-Bad organisiert. »Wir hatten das eine oder andere logistische Problem, aber immer Lösungen gefunden«, schmunzelt Weide. Mit Karl Bebler, Lahrer Vorsitzenden, wurde eng zusammengearbeitet. Zahlreiche Schwimmabzeichen, zeitweise dreimal so viel wie in Lahr, wurden abgenommen. Der Stützpunkt konnte dank helfender Familien (Breithaupt, Kurz, Metzger, Weber, Schnak, Wirth) weiter aufgebaut werden. Ein Aufschwung folgte, da im Laufe der Zeit noch Erwachsenen-Schwimmkurse hinzukamen. »Die Eltern der Schwimmkurs-Kinder sind in der Folge eingetreten, das hat uns enorm weitergeholfen«, berichtet Weide. Im April 1985 übergab er die Tätigkeit an Harald Afflerbach, heute Ortsgruppenrechner. Der Stützpunkt zählte 36 Mitglieder.
Boot angeschafft
Afflerbach begann 1978 in Freiburg bei der DLRG, wo er bis 1985 unter anderem Ausbilder und Technischer Leiter (auch auch Bezirksebene) war. In Ottenheim organisierte er am Baggersee den ersten Anfänger-Schwimmkurs, 1986 zählte der Stützpunkt 90 Mitglieder. Inge Leuthner, Susi Gläsmann, Martha Weber und Uwe Meier unterstützten Afflerbach im Vorstand. 1987 wurde die Umwandlung des Stützpunkts in eine eigene Ortsgruppe beantragt, am 8. Januar 1988 mit 93 Mitgliedern vollzogen. 1989 wurde die Marke 150 Mitglieder geknackt.
Geselligkeit wurde über Frühlings- und Grillfeste, Zeltlager, Wanderungen, Mitwirken bei der Dorffasent zelebriert. »Anfänger- und weiterführende Kurse waren eines unserer Kernstücke. Dazu haben wir bereits Rettungstaucher ausgebildet. Außerdem konnten wir aufgrund des guten Zuspruchs eine eigene Jugendgruppe gründen«, erzählt Afflerbach. Die DLRG stieg in den Wasserrettungsdienst ein, Afflerbach nun auch Technischer Leiter und von 1993 bis 1996 Vorsitzender im Bezirk. Wichtige Anschaffungen waren Rettungsboot (1990) und das erste Einsatzfahrzeug (1993).
Eine Wachstation sollte noch Jahre dauern. »Wir hatten einen Raum beim alten Rathaus, konnten Garagen beim FCO-Heim nutzen, um das Boot unterzubringen«, so Afflerbach. Die heutige Wachstation (Vogesenstraße) wurde 2000 gebaut, voraus ging eine lange Grundstückssuche. Beim »Dreispitz« (Tennisheim) ließ sich das Vorhaben nicht realisieren, auch in der Vogesenstraße gingen Widerstände voraus. Doch das Haus wurde gebaut.
2006 wurde Ralph Kurz neuer Vorsitzender, 2009 übernahm Sascha Meßnard, seit 2012 amtiertMatthias Theobald. Heute zählt die Ortsgruppe 214 Mitglieder, darunter 95 Jugendliche. Die Lebensretter sind gefragt, nicht nur im Wasserrettungsdienst. Die Zusammenarbeit mit den anderen Rettungsorganisationen ist eng, dennoch muss der Verein immer wieder Herausforderungen stemmen.