Erster Spatenstich für Modernisierung des Lahrer Bahnhofs
Eine scheinbar unendliche Geschichte findet nun doch ein Ende: Gestern wurden mit einem symbolischen Spatenstich die Bauarbeiten am Lahrer Bahnhof gestartet. Pünktlich zur Landesgartenschau sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Barrierefrei soll er werden, der Lahrer Bahnhof. Mit zwei Aufzügen, Erhöhung der Bahngleise um 55 Zentimeter, mit taktilen Leitstreifen für Sehbehinderte, Anpassung der Bahnsteigdächer und einer optischen Aufwertung der Bahnunterführung. Die Kosten in Höhe von 8,2 Millionen Euro teilen sich die Bahn, das Land und die Stadt Lahr, die sich mit rund 15 Prozent beteiligt.
»Wir hätten den Bahnhof schon früher saniert«, sagte Michael Groh, Regionalleiter der Bahn, gestern beim symbolischen Spatenstich am Bahnhof. »Aber uns hat das Geld gefehlt.« Erst als das Land und die Stadt sich bereiterklärt hätten, einen Teil zu übernehmen, habe das Unternehmen angepackt werden können. Ein Bau »unter rollendem Rad«, wie die Arbeiten der Bahn bei laufendem Schienenverkehr genannt werden, sei nicht unkompliziert. Aber »jetzt sind wir so weit gekommen, da wird uns der Rest auch noch gelingen«.
»Für die Stadt Lahr ist das ein gewaltiger Schritt nach vorn, der etwas Anlauf gebraucht hat«, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Die Barrierefreiheit sei für die Bevölkerung ein wichtiger Punkt. Der neu gestaltete Bahnhof werde auch besonders im Hinblick auf die Landesgartenschau ein anderes Entrée für Gäste sein, die Lahr besuchen. »Die Stadt präsentiert sich damit tolerant, weltoffen, modern und gastfreundlich. Der erste Eindruck ist immer der wichtigste. Das gilt auch für eine Stadt und ihren Bahnhof, der die öffentliche Visitenkarte ist.«
Die Stadt wolle den Bahnhof als Mobilitätsstandort für alle Verkehrsmittel und besonders für Pendler ausbauen, betonte Bürgermeister Tilman Petters. Nach immer wieder neuen »Pinselrenovierungen« und Bruchglaserneuerungen würde nun endlich der komplette Bahnhof grundsaniert. »Das Projekt der Landesgartenschau 2018 und eine finanzielle Beteiligung der Stadt in Höhe von 1,25 Millionen Euro haben zum entscheidenden Durchbruch verholfen.« Um für eine spätere Verlängerung der Personenunterführung bis zum Areal westlich der Bahn vorzusorgen, wurden 250 000 Euro zweckgebunden eingeplant. Der nächste große Schritt sei ein attraktiver Westzugang mit »Park and Ride«-Möglichkeit für die mehreren Tausend Arbeitnehmer, die westlich der Bahn arbeiten.
Auch ZOB wird schöner
Im Zuge der Bahnhofssanierung wird auch schon seit Mai am neuen Bahnhofsvorplatz gearbeitet. Ein neuer zentraler Omnibusbahnhof (ZOB) ist bereits weit fortgeschritten und lässt erahnen, wie der Vorplatz genutzt werden wird. Diese Arbeiten, die mit 2,7 Millionen Euro zu Buche schlagen, werden vom Land mit einem Zuschuss in Höhe von 409 000 Euro unterstützt.
Ein Verkehrsgutachten habe bestätigt, dass eine Entlastung der B 415 maßgeblich durch einen S-Bahn Anschluss erfolgen könne, wandte sich Petters an die Vertreter der Bahn. Hier erhoffe sich die Stadt weiter tatkräftige Unterstützung des Landes, der Bahn und des Regierungspräsidiums.