Friesenheim

Es bleibt dabei: Ortsteil für Ortsteil bekommt ein Baugebiet

Anja Rolfes
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13. Oktober 2016
In ein paar Jahren sollen in dem Gebiet »Im Eschental« in Friesenheim neue Häuser stehen.

In ein paar Jahren sollen in dem Gebiet »Im Eschental« in Friesenheim neue Häuser stehen. ©Anja Rolfes

Die Gemeinde nimmt »Im Eschental« Friesenheim in Angriff. Ein Antrag der Freien Wähler, ein Baugebiet vorzuziehen, dass schneller realisiert werden kann, scheiterte im Gemeinderat.

»Wir brauchen Bauplätze.« Dieser Meinung sind die Freien Wähler im Gemeinderat laut ihrem Fraktionsvorsitzenden Peter Zimmermann. Und weil es außer in Oberschopfheim (»Auf der Mühl«) keine Flächen mehr gibt, soll nun flott ein neues Gebiet in Angriff genommen werden. Allerdings beißt sich das mit der bisherigen Regelung, dass ein Ortsteil nach dem anderen dran kommt (Reihum-Verfahren). 

Es gehen normalerweise schon einige Jahre ins Land, bis die ersten Häuslebauer in einem Gebiet loslegen können. Beispiel »Auf der Mühl«: 2018 soll es in Oberschopfheim endlich soweit sein, dass die Bagger anrücken sollen. Elf Jahre liegen dann hinter dem Baugebiet. Bei »Auf der Kronert I« in Oberweier ging es nur fünf Jahre. Rechtliche Schritte, die sein müssen, Stolpersteine wie Grundstücksbesitzer, die Erschließungsverträge nicht unterschreiben, oder Eidechsen, die umgesiedelt werden müssen – all das und mehr hält auf dem Weg zur Baureife auf. Dazu kommt, dass die Bauverwaltung der Gemeinde auch nur eine gewisse Anzahl an Mitarbeitern hat, die sich zudem nicht nur mit Neubaugebieten für private Häuslebauer beschäftigen. 

»Nicht mehr zeitgemäß«

Nach dem bislang praktizierten Reihum-Verfahren wäre nun Friesenheims »Im Eschental« dran. Doch flott wird sich das nicht entwickeln lassen. Nur zehn Prozent der 53 800 Quadratmeter gehören der Gemeinde, der Rest 72 weiteren Besitzern. Die alle unter einen Hut zu bringen, kostet erfahrungsgemäß viel Zeit. Ginge es anderswo nicht schneller? Das fragen die Freien Wähler, die sagen: »Das Reihum-Verfahren ist nicht mehr zeitgemäß«, so Hans-Jürgen Kopf am Montag im Gemeinderat. 
Das Bauamt präsentierte zwei Alternativen: »Auf dem Kronert II« in Oberweier (30 000 Quadratmeter, 68 Prozent in Gemeindehand) und »Alter Sportplatz« Schuttern (15 200 Quadratmeter, komplett in Gemeindehand). 

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»Warum haben wir das Reihumverfahren? Damit kein Hauen und Stechen existiert«, sagte Fred Kletzin (SPD). Charlotte Schubnell (CDU) vertrat die Sicht der Gemeinderäte aus dem Kernort Friesenheim: »Für uns ist es wichtig, dass die Beschlusslage steht.« Also Vorfahrt »Eschental«. »Wir werden so oft darauf angesprochen«, wann es endlich soweit sei. »Diejenigen, die da bauen wollen, wollen nicht nach Schuttern.« Sie brachte das Gebiet »Im Sternenberger Garten« ins Spiel. Doch Reinbold winkte ab: »Das ist gerade 0,4 Hektar groß. Zuerst müssten Häuser abgebrochen werden. Das ist idealer für den sozialen Wohnungsbau.« Letzteres ist ebenfalls ein Thema, das die Freien Wähler angesprochen haben.

Klausurtagung geplant

Joseph Hugelmann (GLU) fragte: »Brauchen wir bei abnehmender Bevölkerung noch Baugebiete? Sollten wir nicht mehr auf Innenverdichtung setzen? Nicht dass wir irgendwann eine Stadt von Basel nach Frankfurt haben.« Markus Rottler (SPD) stimmte zu. 

Bürgermeister Erik Weide machte deutlich, dass es nicht darum geht, das Reihum-Verfahren zu beerdigen, sondern: »Hauen wir Schuttern rein oder nicht?« Das komplexe Thema Bauland-Entwicklung soll bei einer Klausurtagung im Frühjahr ausführlich besprochen werden. Am Schluss wurde bei 13:7 Stimmen Schuttern die rote Karte gezeigt. 

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