Es rumpelt heftig auf den Bahngleisen
Bürger aus Hugsweier haben das Empfinden, dass Zugfrequenz und Bahnlärm deutlich zugenommen haben. Vor diesem Hintergrund fand am Montagabend im Rathaus eine Informationsveranstaltung mit Vertretern der Bürgerinitiative Auto-Bahn-Trasse (Abatra) statt.
Lahr-Hugsweier. Die Informationsveranstaltung über Bahnlärm in Hugsweier angeregt hatte Ortsvorsteher-Stellvertreterin Susanne Hockenjos in der jüngsten Ortschaftsratssitzung und war dabei von weiteren Ratsmitgliedern unterstützt worden, die ebenfalls eine Zunahme des Bahnlärms registrieren. 25 Interessierte waren zu der Veranstaltung gekommen, zu der Ortsvorsteher Hansjakob Schweickhardt den Vorsitzenden der Bürgerinitiative Abatra Lahr, Roland Rehmann, dessen Stellvertreterin Ulla Steiner sowie Albrecht Künstle von der BI Bürgerprotest Bahn Herbolzheim-Kenzingen als Referenten begrüßte.
Laut Susanne Hockenjos und Ortschaftsrat Günter Noll könnten die zugenommenen Bahngeräusche verschiedene Ursachen haben: Ausgewechselte Betonschwellen, die Schotterung, Schienenstöße wurden in diesem Zusammenhang genannt. Hauptursache sei indes wohl die deutlich zugenommene Zugfrequenz. Seit 2009 sei das Zugaufkommen um 30 Prozent gestiegen. Rund hundert Güterzüge – diese Zahl wurde genannt – sind derzeit in den Nachtstunden auf der Rheintalstrecke unterwegs.
Für die Bürgerinitiative Abatra ist klar: Diesen Lärmpegel könnte man durch neue Gleise an der Autobahn verlagern. Der Abatra-Vorsitzende Roland Rehmann ist optimistisch, dass dies auch so kommen werde, weil die Bahn, die sich schon seit 40 Jahren mit dem Ausbau beschäftige, sich den Anforderungen der Zukunft nicht verschließen könne. Überhaupt, so Rehmann, müsse man in großen Zeiträumen denken: »In den nächsten zehn, zwanzig Jahren wird wohl mit dem Ausbau nicht begonnen werden.«
Hugsweier liegt bei der möglichen Variante mit Gleisen an der Autobahn im Westen etwa zwei Kilometer von der Lärmquelle entfernt, die ersten Häuser im Ostteil dagegen 300 Meter und die Ortsmitte etwa 600 Meter von den bestehenden Gleisen. Die dafür errechneten Dezibel-Werte werden wohl im Westbereich keine Schallschutzmaßnahmen notwendig machen, im Osten dagegen liegen die Werte in einer Größenordnung, bei dem Maßnahmen erforderlich werden können.
Angesprochen wurden auch Möglichkeiten des Selbstschutzes. Hierbei sind Schallschutzfenster erste Wahl. Ulla Steiner hatte noch einen praktischen Tipp parat: Ein dicht schließender Vorhang im Schlafzimmer könne den Geräuschpegel von außen um drei bis sieben Dezibel reduzieren.