Sponsorensuche sorgt für Streit zwischen Ortsvorstehern
Mit der Kommunikation zwischen ehemaligem und dem neuen Ortsvorsteher scheint es in Schuttern noch nicht ganz rund zu laufen, wie die Haushaltsberatungen am Donnerstag zeigten.
Nach Heiligenzell und Oberschopfheim hat nun auch der Ortschaftsrat Schuttern den Haushalt für 2015 vorberaten und seine Wünsche am Donnerstagabend vorgestellt. Das Buswartehäuschen, dessen Zustand dem Rat schon lange ein Dorn im Auge ist, kam da auch zur Sprache. Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf (Freie Wähler) verkündete, dass er einen Sponsor habe. Den Namen wollte er noch nicht nennen, da erst letzte Details geklärt werden müssen. Sein Vorgänger im Amt, Martin Buttenmüller (CDU), überraschte ihn und sicherlich die meisten Ortschaftsräte, als er die Sparkasse Offenburg/Ortenau Sponsor präsentierte, inklusive unterschriftsreifem Vertrag. Die Gespräche habe er noch geführt, als er Ortsvorsteher gewesen sei. Vom positiven Ergebnis seiner Bemühungen habe er vor zwei Tagen erfahren.
Platz in Herbsheim
»Ich wäre dir dankbar gewesen, wenn du die Ortsverwaltung entsprechend informiert hättest«, konterte völlig unaufgeregt Kopf. Er warf Buttenmüller vor, in den Sitzungen zuvor nie angedeutet zu haben, dass er einen Sponsor sucht. »Und jetzt kommst du und legst uns einen Vertrag hin. Also ganz korrekt, muss ich sagen, ist das nicht.« Er schlug vor: »Wir lassen das Häusle im Haushalt drin und unterhalten uns halt dann noch wegen eines Sponsors.«
Buttenmüller regte auch an, 1000 Euro für die Gemeindepartnerschaft mit Herbsheim in den Haushalt zu stellen und informierte, dass es dort in einem Neubaugebiet demnächst einen »Place de Schuttern« geben soll. Er habe bereits mit Bürgermeisterin Esther Sittler darüber gesprochen. Einen Extra-Betrag sah Kopf als »nicht notwendig« an.
Buttenmüller hatte noch weitere Vorschläge für die Prioritätenliste gemacht (Gedenktafel für Euthanasieopfer, Glasabschluss für Leichenhalle, Wasseranlage für Spielplatz und mehr). Doch die Wunschliste blieb im Wesentlichen bestehen und wurde von den Ortschaftsräten abgesegnet. Nur Buttenmüller stimmte dagegen. Auch die von ihm geforderten Geschwindigkeitsmessgeräte wurden auf Eis gelegt.
Zu Beginn hatte Kopf einen Abriss über die derzeit laufenden Maßnahmen im Ort gegeben. 2015 dürften die größten Brocken – der Ausbau der Herrenstraße (300 000 Euro) und der Dienstgartenstraße (245 000 Euro) – erledigt sein. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht das Rathaus. Das Ortsvorsteherbüro soll für 3000 Euro neu gestaltet werden und im Sitzungssaal soll eine Deckenleinwand mit Beamer für rund 1400 Euro installiert werden. Eine Maßnahme, die längst überfällig ist, denn bislang hantiert der Ortsvorsteher mit Plänen und Papieren, die hochgehalten werden, oder reicht beispielsweise Baupläne herum. Ganz wichtig sei auch der Ausbau der Breitbandversorgung, so Kopf. Dafür sollen nun etwa 200 000 Euro plus den noch nicht feststehenden Planungskosten in den neuen Haushalt gestellt werden.
Brücke angedacht
In die Offohalle sollen nächstes Jahr rund 80 000 Euro für die Erneuerung der Holztäfelung fließen und 35 000 Euro für die Sanierung von zwei weiteren Duschräumen. Auf der Prioritätenliste stehen im Mittelfeld das Ortsfamilienbuch mit 10 000 Euro, der Rathauskeller mit 20 000 Euro und weiteren 10 000 Euro für die Toilettenanlage sowie neue Fenster und eine neue Eingangstür für das Feuerwehrgerätehaus.
Einig war sich der Rat bei der mittelfristigen Finanzplanung für 2018, in die eine Brücke vom »Ober Rötle« über die Schutter und die Erneuerung des Dorfmittelpunkts am Lindenplatz gehört.