FC Nonnenweier feiert 70 Jahre
Seit 70 Jahren hat Nonnenweier einen Fußballclub. Der Runde wurde am Freitag gefeiert. Blickfang war eine Foto-Ausstellung.
Der Fußball führte gegenüber dem Handball im Ried immer ein Schattendasein. So nahm zum Beispiel in Ottenheim erst Jahrzehnte nach dem Handball eine Fußballmannschaft an den Rundenspielen teil. Gleiches gilt für Meißenheim, dessen Fußballverein sich inzwischen sogar aufgelöst hat. Dies kommt wohl auch in absehbarer Zeit auf den SV Wittenweier zu. Außerdem spielten die Handballmannschaften dieser Dörfer in der Regel in höheren Klassen. Dies gilt allerdings nicht für Nonnenweier. Hier gründete sich bereits 1946 ein Fußballclub (FCN), der am Freitag auf seine 70 Jahre in der Burkhard-Michael-Halle zurückblickte.
Trotz vieler Rückschläge hat es der Verein in seiner Geschichte geschafft, dass in Nonnenweier der Fußballsport einen breiten Raum eingenommen hat, wobei man in all den Jahren ständig mit Mannschaften an den Rundenspielen teilnahm. Inzwischen spielen die Herren im Rahmen einer SG mit dem VfR Allmannsweier in der Kreisliga Süd.
Verfolgt man die Vereinsgeschichte, so stellt man fest, dass die Probleme auch nicht im sportlichen Bereich lagen. Hier kann man unter anderem auf Meisterschaften in den Kreisligen und auf viele Turniersiege zurückschauen. Die Rückschläge lagen vielmehr im außersportlichen Bereich. 1966 – die Mannschaft spielte damals in der Kreisklasse B – verlor der Verein aufgrund des Rheinstufenbaus seinen Sportplatz. Hinzu kam, dass wenige Jahre danach das Vereinsheim auf dem neuen Sportplatz durch Brandstiftung vernichtet wurde. Mit viel Eigenleistung und Unterstützung der Gemeinde errichtete der FCN nicht nur ein neues Heim, sondern verbesserte die sportlichen Voraussetzungen unter anderem durch den Bau eines Ausweichsportplatzes und der ständigen Sanierungen der beiden Plätze erheblich.
Bilder im Blick
Dirk Beschorner vom Vorstand, der die Gäste bei der Jubiläumsfeier begrüßte, verzichtete zu Gunsten eines geselligen Abends auf einen ausführlichen Rückblick und verwies stattdessen auf die Bilder, die die Wände der Halle schmückten. Ursprünglich habe man eine kleine Feier geplant, sagte er dazu. Nachdem aber die Suche nach Fotos übers Amtsblatt ein so großes Echo hervorrief, wurde eine größere Veranstaltung geplant. Allein 240 Leuten hatten sich zum Abendessen angemeldet, das der Feier vorausging.
An den über 150 Bildern lag es schließlich, dass sich der Beginn des Abendessens um 40 Minuten verzögerte. Es war jedoch verständlich, dass man zunächst die vielen, zum Teil historischen Aufnahmen, betrachten und kommentieren wollte. Sie zeigten nicht nur sportliche, sondern auch viele gesellschaftliche Ereignisse. Darunter vor allem die Mannschaften von der Gründung bis zur Gegenwart in den Trikots. Von diesen waren Muster an zwei Garderobenständern aufgehängt. Besonders die anfänglichen geschnürten langarmigen Hemden aus dickem Stoff wurden dabei belächelt.
Fußball-Lieder
Eingangs hatte der Vorsitzende des Kegelclubs Schwanau, Hans-Peter Ernst, im Rahmen von Grußworten dem Verein gute Wünsche für die weitere Zukunft ausgesprochen. Abschließend dankte Beschorner den Mitgliedern der Feuerwehr Nonnenweier, die die Bewirtung übernommen hatten. Danach wurden unter der Regie von Reiner Schiff gemeinsam die Fußball-Lieder des Vereins gesungen.
Ausgezeichnete Mitglieder
Wesentlicher Inhalt des Abends dwaren Ehrungen. Bronze erhielten für zehnjährige aktive Mitgliedschaft Thomas Kasper und Martin Weis; Silber für 20-jährige aktive oder 30-jährige passive Mitgliedschaft Udo Fischer, Christian Lässle, Thomas Gerhardt, Tomas Kopf, Andy Frey, Markus Bieber und Uli Hofstetter; Gold für 30-jährige aktive oder 40-jährige passive Mitgliedschaft Erich Stein, Hans Streblow, Horst Markstahler und Rüdiger Frenk. Aufgrund seiner Verdienste wurde Alfred Frenk zum Ehrenmitglied ernannt.