Förderverein der Lahrer Tonofenfabfrik steckt voll in Arbeit
Der Förderverein Tonofenfabrik steht finanziell gut da. In der Hauptversammlung am Donnerstagabend wurde der Vorstand im Amt bestätigt. Zudem hat sich die neue Museumspädagogin Martha Zan vorgestellt.
Mit dem neuen Stadtmuseum werde ein Industriedenkmal gerettet und einer sinnvollen Nutzung zugeführt, dankte Bürgermeister Guido Schöneboom dem Förderverein Tonofenfabrik und gratulierte gleichzeitig dem wiedergewählten Vorstand. Er freue sich, dass sich das Meinungsbild in der Stadt mittlerweile gewandelt habe und das Projekt positiv aufgenommen werde. »Sie sind wunderbare Multiplikatoren«, sagte Schöneboom in der Hauptversammlung, die in der Badischen Malerfachschule stattfand.
Spendenbereitschaft in Lahr ist groß
Vorstandsmitglied Thomas Joachims gab einen kurzen Überblick über die Finanzen des Vereins. Zwar wurde im vergangenen Jahr ein Minus von rund 3000 Euro eingefahren, doch der Schatzmeister konnte dafür gute Gründe liefern: Die Entwicklung von Logo, Webseite und Flyer seien einmalige Kosten, die sich summiert hätten. Dennoch konnte er auf ein gutes finanzielles Polster verweisen. Die Spendenbereitschaft in der Stadt sei groß. So komme es immer wieder vor, dass beispielsweise bei Firmenjubiläen oder Geburtstagen auf Geschenke zugunsten der Tonofenfabrik verzichtet würde. Bis 2017, spätestens 2018 wollen die Unterstützer des neuen Stadtmuseums eine Spendensumme von 80 000 Euro erreicht haben. 25 300 Euro ist der aktuelle Stand.
Bauarbeiten kommen gut voran
Die Bauarbeiten an der alten Fabrik gehen voran. Der Treppenturm ist fast fertig, die Innentreppe bereits montiert, teilweise liegt auch schon das Parkett. Darüber informierte Silke Kabisch, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements. Die Außenarbeiten sollen bis Ende des Jahres fertig werden. »Derzeit laufen die Ausschreibungen für die Ausstattung der Räume«, informierte sie die Vereinsmitglieder. »Wir sind momentan in der Planung, was wohin gestellt werden soll«, berichtete Geschäftsführerin Gabriele Bohnert. Ständig kämen auch neue Exponate hinzu, die noch aufgenommen werden sollen.
Arbeitsgruppe »Auswanderer«
Viel Arbeit hat sich die Arbeitsgruppe »Auswanderer« vorgenommen. Rund 2500 Menschen, so schätzt Stadthistoriker Thorsten Mietzner, sind Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts ausgewandert. Derzeit werden, das berichtete Walter Karl, Akten von Ehrenamtlichen im Landesarchiv gewälzt und Daten erfasst, die später im Museum interaktiv angesehen werden können. »Wer noch Briefe, Bilder oder sonstige Dokumente von Auswanderern hat, darf sich gern bei uns im Stadtarchiv melden«, fordert Mietzner die Lahrer und die Bewohner der Stadtteile auf, in ihren Unterlagen und Fotoalben nach Zeugnissen zu suchen.
Von Berlin nach Lahr
Martha Zan heißt die neue Museumspädagogin, die seit Anfang Oktober die Stadtarchivare unterstützt. Die 32-Jährige hat in Köln Kunstgeschichte studiert und dort ihre ersten Erfahrungen als Museumspädagogin gemacht. Bisher habe sie besonders viel mit Kindern gearbeitet, berichtete Zan. Von 2014 bis im September 2016 hat sie in Berlin gearbeitet. Nachdem der Vertrag dort ausgelaufen ist, sei sie nach Lahr gekommen.