Francis Bagende aus Uganda war Ferienpfarrer in Friesenheim
Er freut sich immer auf Friesenheim. Pfarrer Francis Bagende, der in diesem Jahr die Ferienvertretung von Pfarrer Steffen Jelic übernahm, kehrt heute, Mittwoch, am Mittag in seine Heimat Uganda zurück. 2017 soll Pater Peter wieder in die Gemeinde kommen.
Um die Mittagsstunde setzt sein Flieger wieder auf ugandischem Boden auf. Gestern Abend ging es für Pfarrer Francis Bagende von Stuttgart aus zurück in die Heimat. Tags zuvor, an Mariä Himmelfahrt, feierte der 40-Jährige noch in Schuttern seinen siebten Priesterweihetag (wir berichteten). Bagende war vier Wochen in Friesenheim als Ferienpfarrer unterwegs, davon drei Wochen als Vertretung von Pfarrer Steffen Jelic, der im Urlaub war.
Zum zweiten Mal
Ferienvertretungen aus Uganda – das hat in Friesenheim fast schon Tradition. Seit 2000 vertrat Pfarrer Peter Barugahara, den alle liebevoll Pater Peter nennen, Friesenheims katholische Geistliche in der Urlaubszeit. Zunächst Pfarrer Alexander Hafner, in den vergangenen Jahren Pfarrer Steffen Jelic. Für Pfarrer Francis Bagende war es nun das zweite Mal in Folge, dass er die Urlaubsvertretung in der katholischen Kirchengemeinde Friesenheim übernahm. 2012 war er schon einmal als Kaplan mit Pater Peter hier. Er besuchte damals seine Unterstützer-Familie Maria und Roland Zirm in Heiligenzell. Die Zirms unterstützten Bagende auf dem Weg zum Priestertum und gehören seitdem immer zu den ersten Adressen, die er in Friesenheim aufsucht.
Kurz vor seinem Abflug in die Heimat hat der Lahrer Anzeiger zusammen mit seinen beiden Schülerreportern Cedrik Heini und Beate Killius den Ferienpfarrer aufgesucht und mit ihm über seinen Aufenthalt in Friesenheim gesprochen. Cedric staunte nicht schlecht, dass das Gespräch fast ausschließlich in Englisch geführt wird. Wieso eigentlich? Mit der deutschen Sprache klemmt es nach wie vor bei Bagende. Dennoch: Er macht Fortschritte, hat ein spezielles Lernprogramm, mit dem er über Laptop und Internet sich mehr und mehr der deutschen Sprache annähert. Und in welcher Sprache hält er die heiligen Messen? Natürlich auf Deutsch, denn mit dem Lesen und Verstehen geht es schon recht gut, lediglich mit dem freien Sprechen hapert es.
So sei er froh gewesen, dass er beispielsweise bei einem Besuch in der Senioreneinrichtung Kursana Domizil auf Bewohner gestoßen ist, die mit ihm Englisch sprechen konnten. »Ein bisschen in Deutsch« habe er aber auch gesprochen, erzählt er freundlich lächelnd.
»Always great«
Und noch einen deutschen Satz will er unbedingt sagen: »Ich bin glücklich, dass ich hier sein durfte in Friesenheim.« »It's always great.« (Es ist immer toll!) Die Menschen unterstützen ihn auch in diesem Jahr wieder großartig und nahmen ihn liebevoll auf. Und er freute sich riesig, dass er wieder in Schuttern an einem für ihn so bedeutsamen Tag am Patroziniumsfest teilnehmen konnte.
Pfarrer Francis Bagende betreut im Distrikt Hoima zusammen mit einem weiteren Priester eine Gemeinde mit 30 Gottesdienststationen (St. Mary's Catholic Parish Magoma). Ob er auch im nächsten Jahr wieder nach Friesenheim kommt, wisse er noch nicht. Sicher scheint nämlich zu sein, dass Pater Peter wieder die Urlaubsvertretung übernehmen wird, wie Pfarrer Jelic dem Lahrer Anzeiger bestätigte.