Friedrichschule soll Gemeinschaftsschule werden
Der Lahrer Gemeinderat soll am Montag Nägel mit Köpfen machen und dem Umbau der Friedrichschule zur Gemeinschaftsschule zustimmen. Später soll auch die Otto-Hahn-Realschule folgen. Die Tage der Theodor-Heuss-Schule sieht die Stadtverwaltung hingegen gezählt.
Der Lahrer Gemeinderat soll bei seiner Sitzung am kommenden Montag dem Umbau der Friedrichschule (FS) zu einer dreizügigen Gemeinschaftsschule seine Zustimmung erteilen. Ein entsprechender Antrag muss bis 1. Juni beim Kultusministerium gestellt werden. Sollte er genehmigt werden, könnte die Einrichtung im Schuljahr 2015/2016 ihren neuen Betrieb aufnehmen. Mit dem veränderten pädagogischen Konzept (siehe Stichwort) verknüpft ist auch ein entsprechender räumlicher Ausbau: Mensa, Projekträume, Küche und Lerngruppenräume teilen sich eine Fläche von knapp 1000 Quadratmetern. Die Kosten für den Umbau schätzt die Stadtverwaltung auf 4,48 Millionen Euro, davon werden 820.000 Euro vom Land bezuschusst.
Die Umstellung des Schulbetriebs soll Schritt für Schritt erfolgen und mit den Umbaumaßnahmen Hand in Hand gehen. In einer Sitzungsvorlage geht die Stadtverwaltung von einem Fertigstellungstermin im Schuljahr 2018/2019 aus. Auch die Otto-Hahn-Realschule (OHR), so sieht es die Lahrer Schulentwicklungsplanung vor, soll trotz der Vorbehalte eines Großteils des Lehrerkollegiums mittelfristig Gemeinschaftsschule werden. Aus einer Umsetzung dieser Pläne wird vor dem Schuljahr 2016/2017 allerdings nichts. Zunächst steht die Erweiterung zur Ganztagsschule an, die der Gemeinderat im Oktober vergangenen Jahres beschlossen hatte.
Hingegen steht die Theodor-Heuss-Werkrealschule in ihrer bisherigen Form vor dem Aus. Die Stadt will die Einrichtung schließen und sie allenfalls für einen Übergangszeitraum mit der OHR eine Verbundschule eingehen lassen. Als Hauptgrund werden die insgesamt sinkenden Schülerzahlen angeführt, aber auch die mangelnde Attraktivität von Werkrealschulen und Wanderungsbewegungen zu angrenzenden Kommunen sowie zur Freien Evangelischen Schule (FES).
Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass es im Bereich der Sekundarstufe I in den kommenden fünf Jahren noch acht Parallelklassen geben wird, darüber hinaus nur noch sieben. Als langfristiges Ziel werden stabile Schulstandorte genannt, die mindestens zweizügig und mit 40 Schülern pro Eingangsstufe geführt werden sollen. Bei sinkenden Schülerzahlen sind auch weiterhin Schulschließungen möglich.
Hoffen auf CDU
»Noch ist nicht aller Tage Abend. Wir haben unsere Schule noch nicht aufgegegen«, äußerte sich gestern Günther Zelzer, stellvertretender Leiter der Theodor-Heuss-Werk- realschule, auf Anfrage des Lahrer Anzeigers. Zelzer sieht nach wie vor die Chance, dass die THS langfristig in einem Verbund mit der OHR überleben kann – »auch wenn dann der Name zur Disposition stünde«. Seine Hoffnung speist sich auf dem möglichen Ergebnis der nächsten Landtagswahl: Die CDU, so Zelzer, favorisiere die Verbundsschule, »wir wären dann sogar ein Vorzeigemodell!«
Die Sitzung des Lahrer Gemeinderats findet am Montag, 28. April, ab 17.30 Uhr im Rathaus II statt. Vor der »Kommunalen Schulentwicklung im Bereich der Sekundarstufe I« werden aber noch neun andere Tagesordnungspunkte behandelt – unter anderem steht die Wahl des künftigen Lahrer Baubürgermeisters an.