Friesenheimer Adventsfenster wird Aktionsfläche für Schule
Das 24. Fenster des »Lebendigen Adventskalenders« in Friesenheim ist nun doch noch bis Maria Lichtmess zu sehen. Danach wird die Platte ausgewechselt. Die Zerstörer des Laserstrahlers konnten mittlerweile ermittelt werden.
Manch einer hat sich vielleicht schon gewundert, dass das 24. Fenster des »Lebendigen Adventskalenders« der Kolpingsfamilie Friesenheim an der Ecke Friedhofstraße/Am Dorfgraben noch immer zu sehen ist. Viele freuen sich auch darüber, das Fenster weiterhin zu bewundern können. Ursprünglich war dies von den Machern nur bis zum Dreikönigstag geplant, danach sollte das Fenster entfernt werden. Die Macher: Das sind die Ideengeber Wolfgang Schätzle, Friedhelm Müller und Roland Herzog, die mit dieser Außeninstallation nicht nur etwas Neues wagten, sondern sich auch viele Helfer und Unterstützer ins Boot holten. Angefangen von Schülern am Bildungszentrum Friesenheim (zwei Grundschulklassen, drei Realschulklassen und die Kunst-AG der Grundschule) bis hin zum Bauhof, der für die Stromzufuhr mittels Laserstrahler sorgte.
An Tradition festhalten
Ein Gemeinschaftswerk vieler also, das nun noch bis Maria Lichtmess zu sehen sein wird – sprich: bis zum 2. Februar, traditionell der Tag, an dem die Tannenbäume aus den Kirchen geräumt und die Krippenfiguren verpackt werden. »Es ist das letzte Fest in der Weihnachtszeit, bis dahin sollten wir das Fenster so lassen«, schlug Herzog vor. Danach wird das Motiv des 24. Fensters verschwinden, jedoch das Gestell bleibt stehen, die Zimmerei Herzog wird eine neue Platte montieren.
Wie und mit was die Wechselplatte dann gestaltet wird, ist noch offen. Das sei Sache der beiden Rektoren Barbara Heck (Grundschule) und Hans Lögler (Werkreal- und Realschule), so Schätzle. Vorschläge haben er und Müller, der die Kunst-AG an der Grundschule leitet, allerdings schon: Beispielsweise könnte für das Frühlingskonzert oder den Kunstmarkt geworben werden. Möglich wäre auch eine Kooperation mit der Feuerwehr, die in diesem Jahr Jubiläum feiert (125 Jahre) und gegenüber ihr Feuerwehrhaus hat. Es sei vieles möglich – nur eine Art Plakatwand sollte es nicht sein, sind sich beide einig.
Wie das Ganze auch gestaltet wird, Herzog, Müller und Schätzle sind zufrieden, dass das Projekt so großen Anklang in der Bevölkerung fand. Ärgerlich war nur, dass das Adventsfenster-Projekt nicht ohne Vandalismus über die Bühne gehen konnte. Dem Werk selbst passierte nichts, aber drei Jugendliche hatten es auf den Laserstrahler abgesehen. Sie versuchten ihn kurz vor Dreikönig mit Gewalt von der nahen Straßenlampe zu entfernen. Das misslang, aber der Strahler war kaputt. Inzwischen seien die Namen der Täter bekannt, man werde sie der Schule, der Gemeindeverwaltung und gegebenenfalls auch der Polizei melden, so Schätzle und Müller. Aber es gab auch etwas zum Schmunzeln. Nämlich dass das Adventsfenster zur »Weihnachtskrippe« mutierte und die Kunst-AG der Grundschule den Namen »Freiraum« bekam. Beides stimme natürlich so nicht.