Friesenheim

Friesenheims neuer Bürgermeister Erik Weide vereidigt

Anja Rolfes
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05. April 2016
Nach dem Diensteid bekam Friesenheims neuer Bürgermeister Erik Weide die Amtskette von Bürgermeister-Stellvertreterin Charlotte Schubnell überreicht.

Nach dem Diensteid bekam Friesenheims neuer Bürgermeister Erik Weide die Amtskette von Bürgermeister-Stellvertreterin Charlotte Schubnell überreicht. ©Anja Rolfes

Nur ein Punkt stand auf der Tagesordnung des Gemeinderats am Montagabend: die Vereidigung und Verpflichtung von Friesenheims neuem Bürgermeister Erik Weide. Die Fraktionen sprachen ihre Wünsche nicht nur aus, sie hängten sie auch auf. 

»Ich freue mich riesig auf meine neuen Aufgaben«, sagte Erik Weide. Und genau diese Begeisterung und Motivation strahlte der neue Bürgermeister bei seiner Vereidigung am Montagabend auch aus. Kein Stuhl blieb im Bürgersaal frei. Vertreter aus allen drei Partnergemeinden, aus Kirchen, Schulen, Feuerwehr und Vereinen waren gekommen, ebenso Weides Familie. So viele Zuhörer hat der Gemeinderat selten.

Er hatte an dem Abend aber auch nicht viel zu sagen. Einziger Tagesordnungspunkt war die Vereidigung und Verpflichtung des neuen Rathauschefs. »Sie haben nun acht Jahre Zeit, Ihre Pläne und Ideen zu verwirklichen«, sagte Bürgermeister-Stellvertreterin Charlotte Schubnell, die die Sitzung leitete. »Ich wünsche Ihnen Erfolg, denn Ihr Erfolg wird der Erfolg der Bürger sein.« Ohne Stocken sprach Weide den Amtseid. Danach streifte ihm Schubnell die Amtskette über. Jetzt hat die Gemeinde Friesenheim ganz offiziell nach 16 Jahren Armin Roesner einen neuen Bürgermeister.

"Lassen Sie uns erfolgreich sein"

»Das sind meine ersten Worte im Sitzungssaal aus dieser Position«, sagte Weide, als er ans Rednerpult trat. Es war ein langer und nicht immer einfacher Weg dahin. »Im Zeitraffer« durchlief er ihn noch einmal – von der Kandidatur über »Fasent wurde gefeiert, Schmutzwäsche gewaschen« bis zum »halben Getränke-Lastwagen«, der auf Kosten des Wahlsiegers leer getrunken wurde. »Es ist viel über entstandene Gräben gesprochen worden.« Er habe schon »kräftig geschaufelt«, um sie zu schließen. »Ich appelliere an alle, die vom Ausgang der Wahl enttäuscht waren: helfen Sie mir trotzdem, nicht um meiner selbst Willen, sondern im Sinne unserer Gemeinde«, sagte Weide. »Lassen Sie uns erfolgreich sein!«

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Vier Gemeinderäte gaben dem Bürgermeister »gute Wünsche« mit auf seinen weiteren Weg – und hängten sie dann gleich noch alle als gerollte Papiere an einen Forsythien-Strauß. Beispiel Vertrauen: »Vertrauen schafft eine Atmosphäre des Wachstums, weckt und fördert Selbstbewusstsein, heilt Misstrauen, Zweifel und Kleinglaube«, sagte Peter Zimmermann (Freie Wähler). Beispiel »Mut zur Versöhnung«: »Versuchen Sie Konflikte auszuhalten und erhalten Sie sich die Bereitschaft, auf andere zuzugehen«, sagte Dietmar Kairies (GLU). Beispiel »nächste Generation«: »Für sie muss die Lebensgrundlage erhalten werden. Deshalb wollen wir, dass mit den anvertrauten Gütern in Friesenheim gut umgegangen wird«, sagte Fred Kletzin (SPD). Beispiel Interessen der Gemeinde: »Wir wünschen Ihnen Durchsetzungsvermögen, Realitätsbezug und Standhaftigkeit«, sagte Ewald Schaubrenner (CDU).

Wolfgang Brucker aus Schwanau wünschte Weide im Namen aller Bürgermeister im Alt-Landkreis Lahr »Nerven so breit wie Nudeln«. Lahrs Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller befand: »Zwischen uns gibt es viel mehr als die normalen interkommunalen Beziehungen: das Westareal des Flugplatzes und auch das Ostareal.« Er empfahl: Wenn Friesenheim und Lahr an einem Strang ziehen, sorge das für »solide Verhältnisse im Zweckverband«. Und damit Weide auch an Lahr denkt, hatte Müller für ihn unter anderem eine Lahrer Kaffee-Tasse und ein Lahrer Vesperbrett dabei.

»Freundschaftsbrücke«

Pfarrer Steffen Jelic wünschte Weide im Namen der Kirchen »eine gute Hand, viel Glück, viel Freude«. Esther Sittler sprach nicht nur für Herbsheim, sondern auch für Tavaux und Dorlisheim: »Mit Ihren Vorgängern haben wir schon lange eine Freundschaftsbrücke gebaut. Mein Wunsch an Sie ist, diese Brücke weiterzubauen. Es lebe Friesenheim!« »Vive la France!«, grüßte Schubnell zurück, bevor sie den letzten Redner ans Pult rief – Alt-Bürgermeister Armin Roesner: »Sie haben sich für den vielseitigsten Beruf entschieden, aber auch für einen anspruchsvollen. Sie werden sich im Spannungsfeld vieler Erwartungen bewegen.« Bei der Vereidigung jedoch regierte eindeutig die gute Laune. In lockerer Runde, mit einem Glas Sekt in der Hand, klang der Abend aus.

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