Frohsinn fast ohne Männer in Oberweier
Oberweiers Frauen ließen es am Samstagabend mal wieder richtig krachen. Dabei wurden Höhepunkte aus 44 Jahren Frauenfasent in Oberweier präsentiert.
Eine proppenvolle Halle, dichtes Gedränge auf der Tanzfläche – und kaum ein Mann: Dabei kann es sich nur um eine Frauenfasnacht handeln. Seit 44 Jahren gibt es sie nun in Oberweier. Die närrische Zahl wurde am Dienstag in der Waldmattenhalle von der Frauen- und Müttergemeinschaft St. Michael und deren Gästen gebührend gefeiert.
Prickelndes vom Ortsvorsteher
Der einzige Mann im Publikum war eigens dafür in die Halle gekommen. Ortsvorsteher Richard Haas überbrachte nämlich den Frauen ein prickelndes Geburtstagsgeschenk. Es sei das erste Mal in seiner Amtszeit, dass er bei der Frauenfasent zu Gast sein darf, ließ er die Frauen wissen. Und der Ortsvorsteher staunte nicht schlecht darüber, was die Frauen so alles auf die Bühne zauberten.
Prominente »Ehrengäste«
Doch zunächst wurde erst einmal der rote Teppich ausgerollt für zahlreiche weitere »Ehrengäste«. Beginnend mit jenen Frauen, die einst vor 44 Jahren die Frauenfasent ins Leben gerufen hatten: Anneliese Mäder, Irmgard Huck und Else Weber. Gefolgt von Pfarrer Steffen Jelic und Königin Elisabeth. Sogar die legendäre Musikgruppe Abba und Daniela Katzenberger sowie Cindy von Marzahn schritten durch die Halle – allerdings nicht »in echt«. Hinter den Polit-, Lokal- und Show-Promis verbargen sich Frauen aus der Gemeinschaft.
Kunterbuntes Programm
Das kunterbunte Bühnenprogramm warf einen Blick auf 44 Jahre Frauenfasent. 1989 hatten die Frauen in Oberweier zum ersten Mal die Geschichte vom »Bämche« (Weihnachtsbaum) gehört. Am Dienstag wurde sie erneut von Marie-Luise Wiechers in Saarländer Dialekt vorgetragen. Am Ende stand ein »Bämche« auf der Bühne, das nicht nur rote Christbaumglocken und glitzernde Sterne trug, sondern auch Spaghetti als Lametta, Fasentsbändel, Ostereier, Äpfel, Birnen, Bananen und vieles mehr – also quasi ein Ganzjahres-Christbaum.
Modenschau
In einer Art Modenschau wurden Kostüme und Kleider wieder hervorgeholt, die extra für Auftritte bei der Frauenfasent geschneidert worden waren – angefangen von den Putzfrauen Anfang der 70er-Jahre im Pfarrheim über die »Can Can«-Kostüme in den 80er-Jahren und die Charleston-Kleider von 1996 bis hin zu den »Charlie Chaplin«-Anzügen von 2007 und dem »Schwarzwaldmädel« von der letzten Frauenfasent 2015. Geschneidert worden war das Ganze von Waltraud Sturm, die am Dienstag auch ihren Solo-Auftritt als zippelige »Schneiderin Kribbelig« in der Bütt hatte.
Tratsch der Strickerinnen
Ein Verwechslungs-Sketch, in dem mal wieder Nicole Kopp zu Hochform auflief, Tanzdarbietungen von der KJG und den Frauen, eine »Best of«-Präsentation mit Stars aus der Schlagerszene sowie der Tratsch der Strickerinnen (Roswitha Fischer, die auch als Moderatorin durch das Programm führte, Angelika Lehmann, Elke Lehmann und Martha Ritter) rundeten den unterhaltsamen Abend ab. Für die Musikbegleitung war auch in diesem Jahr wieder DJ Stefan Fischer verantwortlich.