Frühjahrsübung im evangelischen Kindergarten mit Feuerwehr
Alle zwei Jahre muss aus Sicherheitsgründen im evangelischen Kindergarten Ottenheim eine Übung abgehalten werden. Es hat sich bewährt, diese in Kooperation mit der Feuerwehr abzuhalten, so dass auch am Samstag die Kameraden im Einsatz waren.
Ehe am Samstagmittag kurz nach 14 Uhr die Alarmierung der Leitstelle eintraf, herrschte vor dem evangelischen Kindergarten in der Ottenheimer Pfarrgasse bereits nervöser Hochbetrieb. »Seit sieben Uhr sind die Kleinen bereits schon wach und total aufgeregt«, berichtete eine Mutter exemplarisch, während der Nachwuchs bereits mit den Füßen scharrte. Wenn alle zwei Jahre im Kindergarten die Frühjahrsübung ansteht, die in Kooperation mit der Feuerwehr abgehalten wird, dann sind Vorfreude wie Aufregung gleichermaßen groß.
Übungsannahme war diesmal ein ausbrechendes Feuer im Verbindungstrakt zwischen Gemeindehaus und Kindergartengebäude (Turnraum). Sechs Kinder und eine Erzieherin wurden eingeschlossen, eine weitere Erzieherin, die durch den Rauch die Orientierung verlor, galt als vermisst.
Bereits nach wenigen Minuten waren die Einsatzkräfte mit drei Fahrzeugen an Ort und Stelle. Als Einsatzleiter fungierte Martin Langenbach (Ottenheim). Alarmiert worden war der Löschzug des Ausrückebereichs eins (Ottenheim/Allmannsweier). Während Allmannsweier mit dem LF 10/6 von der Südseite her absicherte, stellte Ottenheim mit dem LF8/TS von Norden her die Wasserversorgung her. Das Wasser lieferte eine zum Tiefbrunnen beim Rathaus gelegte Versorgungsleitung. Von Norden her drangen die PA-Träger ins bereits stark verrauchte Gebäude vor, konnten nach kurzer Zeit aber die vermisste Erzieherin retten. Sie wurde zur weiteren Betreuung an die Mitarbeiter des Medizinischen Dienstes Ortenau (MDO) überantwortet.
Noch eine Überraschung
Von der Südseite her konnten durch Einschlagen einer Scheibe (lediglich symbolisch angedeutet) die eingeschlossenen Kinder samt Erzieherin wohlbehalten gerettet werden. Eine dritte Gruppe Floriansjünger hatte zeitgleich die Evakuierung der restlichen Kinder im Hauptgebäude sowie des Erziehungspersonals sichergestellt. Im weiteren Verlauf wurde mit der Löschung des angenommenen Brands begonnen. Die Übung konnte nach rund 20 Minuten erfolgreich abgeschlossen werden. »Wir sind sehr froh und dankbar für die Arbeit und das Engagement der Feuerwehr. Wollen wir nur hoffen, dass ein solches Szenario bei uns niemals zur Realität wird«, wünschte sich Stefanie Hilß, Leiterin des evangelischen Kindergartens Ottenheim, am Rande der kleinen Frühjahrsübung.
Nach dem offiziellen Szenario ließ sich die Wehr für die Kindergartenkinder noch eine besondere Überraschung einfallen. Eigens wurde der Turnraum nochmals eingenebelt, so dass die Kinder ganz genau von außen beobachten konnten, wie die Atemschutzträger in einem verrauchten Raum vorgehen. Die einzelnen Schritte wurden dabei leicht verständlich erläutert.
Die Aufregung des Tages war bei den Kindern zu diesem Zeitpunkt bereits längst verflogen. Trotz des durchaus ernsten Hintergrunds konnten sie die Ereignisse als spannendes Abenteuer erleben.