Oberschopfheimer Musikverein veranstaltet Frühlingsfest
Mit einem Frühlingsfest, das im Stil traditioneller Oktoberfeste abgehalten wird, betritt der Musikverein Oberschopfheim am Samstag, 8. April, Neuland. Ob dieses Fest das schwächelnde Wein- und Musikfest im Veranstaltungskalender ablösen soll, verraten die Organisatoren Patrick Moser (33) und Jonas Liedel (23) im Gespräch mit dem Lahrer Anzeiger.
Wie kam die Idee zustande, ein Oktoberfest im Frühling zu veranstalten?
Patrick Moser: Im Musikverein überlegten wir schon lange auf den Zug der Oktoberfeste aufzuspringen. Überlegungen gingen auch dahin, dies im Rahmen des Weinfestes zu tun. Für mich ist es mittlerweile fraglich, wie lange dieser Hype noch anhält. Traditionelle Feste sind allgemein immer rückläufiger.
Vom Stil her folgt das Frühlingsfest dennoch diesem Trend. Also bietet der Musikverein eigentlich nichts Neues?
Moser: Das stimmt, aber wir sind in eine andere Richtung unterwegs. Landauf, landab werden im Herbst Oktoberfeste veranstaltet, hier im Ort alleine schon vom Sportverein und der Feuerwehr.
Jonas Liedel: Nachdem klar war, dass wir eher im Frühjahr etwas machen wollen, blickten wir auf den Festkalender unseres Ortes. Zwischen Fasnacht und Ostern blieb nur noch der 8. April als Termin, um keinen Interessenkonflikt zu schaffen.
Diente der Stuttgarter Frühlings-Wasen als Vorlage für das Fest?
Moser: Wir waren beide schon dort, möchten den Frühlings-Wasen aber nicht eins zu eins kopieren
Liedel: Unser Fest wird voll und ganz auf Frühling getrimmt. Wir machen uns besonders viel Mühe mit der Dekoration, die in Grün und Weiß gestaltet wird. Die Decken werden mit Stoffbahnen abgehängt. Die Musiker-Frauen sind schon feste am nähen. Die Mitte der Auberghalle wird ein großer Ring zieren. Die Besucher können sich freuen. Das Ganze soll einen gemütlichen Festzelt-Charakter erhalten.
Das hört sich nach nicht gerade geringen Kosten an?
Moser: Wir mussten schon Geld in die Hand nehmen. Wir betrachten es als nachhaltige Investition, die sich nicht schon nach einer Veranstaltung rechnen muss. Die Investitionen für die Deko sollen dazu beitragen, dass sich die Leute wohl fühlen und wiederkommen. Voraussetzung ist natürlich eine erfolgreiche Premiere.
Lässt die Geburt des Frühlingsfestes darauf schließen, dass das traditionelle und unter Besucherschwund leidende Weinfest im Gegenzug beerdigt wird?
Moser: Das möchten wir noch offen lassen. Im Verein bestehen länger Gedanken, ob eine andere Veranstaltung das Musik- und Weinfest ablösen könnte. Es gibt aber bislang keinen Beschluss.
Die Entscheidung dürfte auch von der Resonanz auf das Frühlingsfest abhängen, oder?
Liedel: Ja sicher. Aber bei der Premiere heißt Erfolg nicht automatisch ein positiver Kassenabschluss. Für uns zählt nun zunächst einmal, dass das Fest von der Bevölkerung angenommen wird.
Stehen langjährige Mitglieder einem möglichen Wechsel vom Wein- zum Frühlingsfest auch so offen gegenüber wie Sie beide?
Moser: Bislang gab es keine kritischen Stimmen. Es ist ja noch alles offen. Wir warten erst einmal das Frühlingsfest ab und entscheiden dann im Sommer, ob und wie es mit dem Weinfest weitergehen könnte.
Dann heißt es also am Samstag rein in Dirndl und Lederhose?
Liedel: Auf jeden Fall würde der Trachtenlook passen. Auch kulinarisch sind wir mit Maßbier, Hähnchen und Weißwürsten ganz auf der Oktoberfest-Linie. Mit den »Original-Filterländern« konnten zudem wir die richtigen Stimmungsmacher verpflichten.
Rund ums Fest
»Frühlingsfest – das erste Oktoberfest des Jahres« nennt der Musikverein Oberschopfheim die Veranstaltung am Samstag, 8. April, 20 Uhr (Einlass 19 Uhr), in der Auberghalle. Karten im Vorverkauf (sieben Euro Eintritt, acht Euro Verzehrgutschein) gibt es bei Getränke Geiger oder über den Musikverein.