Führung für Familien informiert über Bauabschnitte in Lahr
In kleinem aber feinem Rahmen blieb der Familientag, zu dem die Landesgartenschau GmbH am Freitagnachmittag auf die Baustelle im Seepark eingeladen hatte. Die hochsommerlichen Temperaturen hatten vermutlich viele ins Schwimmbad oder an den Baggersee gelockt.
Es ist Freitag, 16 Uhr. Die Sonne brennt erbarmungslos vom wolkenfreien, tiefblauen Himmel. Auf der Baustelle des Seeparkgeländes, herrscht Ruhe. Die Arbeiter sind bereits im Feierabendmodus.
Auf dem benachbarten Parkplatz in der Vogesenstraße sammeln sich eine Handvoll großer, kleiner und ganz kleiner Menschen, die, ausgestattet mit Sonnenhüten, Sandeimern und Schaufeln, bereit sind für ein großes Abenteuer. Doch bevor es ins Vergnügen geht, heißt es, über die staubige Baustelle bis zum zukünftigen Seehaus und Badestrand zu gehen und dabei den Ausführungen von Tobias de Haën, einer der beiden Geschäftsführer der Landesgartenschau GmbH, zu lauschen.
Was für die Großen und Kleinen interessant ist, kümmert die ganz Kleinen überhaupt nicht. Die zweijährigen Zwillinge Kolja und Rhea aus Stuttgart, die momentan bei der Oma zu Besuch sind, setzen sich, kaum dass die kleine Gruppe anhält, sofort auf den Boden und beginnen mit Hingabe zu graben.
Leonie (8) und ihr Bruder Jonas (7) aus Hugsweier hören dagegen aufmerksam zu und haben am Ende auch eine interessante Frage: »Und wie kommt das Wasser überhaupt in den See?«
De Haën weiß die Antwort natürlich: »Wir werden Grundwasser mit großen Pumpen aus der Erde holen und in die Grube leiten, die für den See angelegt wurde.« Die Kinder wollen auch wissen, wo der Sand herkommt. Schließlich liegt Lahr nicht am Meer. »Der Boden rund um den See wurde mit Material aufgeschüttet, das teilweise aus den Erdarbeiten des Stuttgarter Bahnhofs stammt«, erzählt Haën. Womit Lahr auch ein Stückchen Landeshauptstadt und Stuttgart 21 hat.
Schrullige Frau
Die Führung dauert keine viertel Stunde und wird locker in den Fußweg vom Parkplatz zum noch nicht vorhandenen Seehaus integriert. Dort wird die kleine Gruppe schon von Mitarbeitern der Landesgartenschau erwartet. Außerdem gibt es einen Imbisswagen mit – ganz wichtig – kühlen Getränken und ein kleines Theater.
Denn Flora Primelwurz vom Artisjok-Theater ist extra aus der Pfalz angereist, um mit ihrem grünen Daumen und sprechenden Pflanzen das Interesse der Kinder für die Natur zu wecken. Die Kleinen verfolgen gebannt die Geschichte der schrulligen Frau mit dem seltsamen Gefährt.
Riesiger Sandhaufen
Dann aber gibt es endlich die Überraschung, für die die Kinder Eimer und Schaufeln mitgebracht haben. In einem riesigen Sandhaufen, der von Strohballen umgeben ist, dürfen sie auf Schatzsuche gehen. Und was sie finden, sind wertvolle Halbedelsteine, die sich in den allerschönsten Farben zeigen.
Es sind aber nicht nur die Kleinen und ganz Kleinen, die begeistert buddeln. Selbst größere Kinder, die später dazu gekommen sind, und auch Omas und Eltern sitzen mittendrin, sieben teilweise den Sand und sammeln mit den Kleinen die Schätze ein.