Gesamtwehr Schwanau löscht erfolgreich "Brand" im Brauhaus
Die Abschlussübung der Schwanauer Gesamtwehr spielte sich am Samstag im kleinsten Ortsteil Wittenweier ab. Angenommen wurde ein Kellerbrand im »Kleinen Brauhaus«, wobei insbesondere der Umgang mit Kühlmitteln zu beachten war.
Um Benjamin Herrs Wittenweierer Brauerei »Kleines Brauhaus« drehte sich am Samstagnachmittag alles bei der Abschlussübung der Gesamtwehr. »Es schadet für den Ernstfall sicher nicht, wenn die Wehr über die Räume, Gegebenheiten und Platzverhältnisse Bescheid weiß«, sagte Herr am Rande der Veranstaltung.
Laut Übungsszenario stellte Herr einen »Brand« im Keller fest, in dem gerade Wartungsarbeiten an den Kühlanlagen im Gange waren. Ausgelöst wurde der »Brand« durch einen Kurzschluss, der sich auf die gesamten Kühlaggregate ausweitete und durch die Kabelschächte ausbreitete zum darüber liegenden Lagerraum. Im Zuge der Arbeiten wurden im Gebeäude drei Menschen vermisst. Gegen 15 Uhr löste die verständigte Ortenauer Leitstelle Großalarm aus, was nicht nur die Gesamtwehr, sondern auch den DRK-Ortsverein und die Drehleiter der Feuerwehr Lahr umfasste.
Problem Verfügbarkeit
Die vielen Zuschauer wurden im Vorfeld vom stellvertretenden Gesamtwehrkommandanten Michael Götze instruiert. Er stellte als kniffligste Punkte vor allem die Tagesverfügbarkeit und den Kellerbrand heraus. »Gerade in Wittenweier ist die Verfügbarkeit tagsüber knapp, daher werden sie durch die Abteilungen Allmannsweier und Nonnenweier unterstützt. Ottenheim rückt ohnehin mit zwei Fahrzeugen an.« In Kellergebäuden seien 99 Prozent der Leitungen auf Putz verlegt. Die Isoliereungen schmelzen im Brandfall, frei liegende Kupferdrähte seien schon mehr als einmal Feuerwehrkameraden nicht gut bekommen. »Wir müssen das Gebäude stromfrei bekommen und zum anderen mittels Rettungsbelüftung den Rauch hinaus bekommen«, erläuterte Götze weiter den Zuschauern.
Nach dem Eintreffen regelte die Abteilung Ottenheim die Wasserversorgung (Wasserentnahme Tiefbrunnen beim Gerätehaus). Zudem wurde durch eine Riegelstellung zwischen Brauerei und den östlich gelegenen Gebäuden ein Übergreifen der Flammen verhindert. Wittenweier, Allmannsweier und Nonnenweier belüfteten den Keller und retteten die vier vermissten Menschen. Eine weitere Riegelstellung wurde zwischen Rathaus und Brauerei erstellt. Dann begann die Brandbekämpfung. Während das DRK die Verletzten versorgte, wirkte die Drehleiter der Lahrer Wehr unterstützend mit.
Der Einsatz verlief insgesamt reibungslos. Um 15.27 Uhr konnte Einsatzleiter Jörg Markstahler (Nonnenweier) den Verantwortlichen um Bürgermeister Wolfgang Brucker und Michael Götze melden, dass die Lage unter Kontrolle sei. Insgesamt waren an der Übung rund 50 Feuerwehr- und acht DRK-Kräfte beteiligt. Elf Feuerwehrfahrzeuge waren im Einsatz. Dazu kamen neun Mitglieder des Führungstrupps Rhein-Süd, den die Schwanauer Wehr interkommunal mit den Wehren aus Kappel-Grafenhausen und Rust bildet. Gerade diese Form der Kooperation wurde hinterher als gewinnbringend gelobt.