Gesangverein Schuttern fehlen junge Sänger
Nachdenkliche Töne schlug Kassenwart Reinhard Stolz, der mit Schriftführerin Christa Marreck und Vorsitzenden Rosemarie Haag den Gesangverein »Liederkranz« Schuttern leitet, am Freitagabend zum Ende der Hauptversammlung im Probelokal des Schutterner Vereinshauses an. »Wir stoßen mittlerweile einfach an Grenzen«, sagte Stolz mit Blick auf die Altersstruktur.
Das Problem zeige sich in vielen Bereichen wie beispielsweise bei der Bewirtung am Brauchtumsabend der Kruttstumpe, die man in der zurückliegenden Kampagne zum letzten Mal übernommen hatte, oder erst am Sonntag vor einer Woche beim Kirchenkonzert (wir berichteten). Es sei fast nicht mehr möglich, ohne auswärtige Sänger aufzutreten. Der Chor stehe zwar noch gut da, sei auch singfähig, aber aufgrund des Alters werde es wohl nicht mehr allzu viele Jahre gehen, bis es den Gesangverein Schuttern nicht mehr gibt, mahnte Stolz. Die Tage und Jahre des Schutterner Gesangvereins seien gezählt. »Aber wir versuchen es noch, so lange es geht. Ich bin froh, dass wir trotz des hohen Alters so gut singen können.«
Ein Mitglieder meinte auf diese klaren Worte, dass Dirigent Ludwig Fluck weitsichtig gedachte habe, als er den Gesangverein »Sponeck« aus Jechtingen ins Boot geholt habe, mit denen man auch jüngst die Kirchenkonzerte in Schuttern und Jechtingen bestritt. Er regte zugleich mit Blick auf den Männgersangverein Schuttertal an, vielleicht auch musikalisch Neues zuzulassen, um junge Leute für den Chor zu gewinnen.
Diesen nachdenklichen und anregenden Worten voraus ging eine zügige Abwicklung der Regularien, zumal keine Wahlen und Ehrungen anstanden, wenn man einmal von den obligatorischen Ehrungen für fleißigen Probenbesuch absieht. Dieser lag bei knapp über 83 Prozent. Christa Marreck ließ das Jahresgeschehen im Detail vorüberziehen. Es war ein Jahr ohne Konzert, trotzdem war einiges los. Eine Herausforderung stellte erneut die weltliche Feier am Schutterner Fest da, das immer an Mariä Himmelfahrt gefeiert wird. Nicht fehlen durfte der Ausflug zum Männlehof, zum elften Mal bereits. Zufrieden zeigte sich Vorsitzende Rosemarie Haag über den Jahresablauf und Dirigent Ludwig Fluck zog auch eine positive Bilanz. Die Proben – insgesamt 40 – hatten immer viel Spaß gemacht.
»Auf meinen Buckel«
Natürlich kam Fluck nicht umhin, kurz auf das Kirchenkonzert vor einer Woche einzugehen. Es sei fantastisch gelaufen, bis auf »einen kleinen Riss«. Das ein Lied noch einmal neu angestimmt werden musste, kreidete er jedoch nicht den Sängern an. »Ich bin der Dirigent, ich nehme das auf meinen breiten Buckel.« Nun freue er sich bereits riesig auf das Weihnachtskonzert. Er verspreche den Sänger jedoch, dass unterm Jahr nicht nur Weihnachtslieder geprobt werden.
Michael Heizmann von der Narrenzunft Kruttstumpe bedankte sich beim Chor für die jahrelange Unterstützung beim Brauchtumsabend und sprach zugleich den Dank aller Schutterner Vereine für das Engagement der Sänger im Vereinsleben aus.