Gewerbeflächen werden teurer
Städtische Gewerbeflächen werden teurer. Wie der Gemeinderat am Montag entschied, steigt der Quadratmeterpreis von aktuell 48 auf 55 Euro. Bei laufenden Verhandlungen gilt weiterhin der alte Preis.
Der Gemeinderat hat am Montag beschlossen, den Preis pro Quadratmeter für städtische Gewerbeflächen von 48 auf 55 Euro anzuheben. Damit schließt die Stadt zu den Preisen des Industrie- und Gewerbezentrums Raum Lahr auf. Im Gebiet IGP I (südwestlich des Flughafen-Areals) kostet ein Quadratmeter zwischen 55 und 65 Euro, im Gebiet IGP II (nordwestlich des Flughafens) 65 Euro. D freien Flächen seien am ehesten mit denen des
IGP I vergleichbar. Deshalb orientierte sich der neue Preis daran.
Zuletzt stiegen die Preise 2013 von 45 auf 48 Euro, davor 2007 (von 38,35 auf 45 Euro) und 2003 (von 33,25 auf 38,35 Euro). Die aktuelle Erhöhung ist mit sieben Euro pro Quadratmeter (plus 14,6 Prozent) üppiger ausgefallen. Die Entscheidung ist laut Verwaltung bewusst getroffen worden, weil Gewerbeflächen im Oberrheingebiet zu diesem Preis nachgefragt werden. Laufende Grundstücks- oder Kaufpreisverhandlungen sind von der beschlossenen Anhebung ausgenommen, es gelten weiter 48 Euro pro Quadratmeter.
Auch in der Vergangenheit passte sich die Stadt an die Preisentwicklung am Flughafen an. Grund: Eine Konkurrenzsituation zwischen diesen Flächen, den von der IGZ verwalteten und den sonstigen städtischen gewerbegebieten sollte vermieden werden.
Die Stadt hat noch Flächen im Industriegebiet-West (10 200 Quadratmeter) und im Gewerbegebiet Langenwinkel-Süd (58 800 Quadratmeter). Bei dem neuen Preis entspricht das einem Grundstückswert von etwa 3,2 Millionen Euro.
Höhere Preise möglich
Weil die Wertschöpfung im Handel wesentlich höher sein könne als im Gewerbe, so die Verwaltung, können im Einzelfall höhere Quadratmeterpreise verlangt werden.
Eine schnelle Vermarktung im Gewerbegebiet Langenwinkel-Süd sei schwierig. Grund: Bei Ansiedlungen müsse auf den Stadtteil Rücksicht genommen werden. Die Nachfrage nehme allerdings zu.
Im Gewerbegebiet Rheinstraße-Süd bleibt der Preis konstant. Der Gemeinderat hatte wegen der prominenten Lage bereits 2011 höhere Preise beschlossen. Sie liegen abgestuft zwischen 55 und 75 Euro.
Der Kauf und die Erschließung der Grundstücke im Gebiet Rheinstraße werden über das Rahmenkonto Ost abgewickelt, in das auch die Verkaufserlöse fließen. Durch die Erhöhung der Verkaufspreise kann laut Verwaltung das Defizit der Kosten- und Finanzierungsübersicht (KuF) am Ende der Laufzeit reduziert oder »im besten Fall ausgeglichen werden«. Voraussetzung dafür ist, dass die Grundstücke und Gebäude im erforderlichen Maß an den Mann gebracht werden. Sollte am Ende ein Minus stehen, muss dieses aus dem städtischen Haushalt abgedeckt werden.