"Golden Harps" begeistern mit zwei Konzerten in Schuttern
Der Gospelchor »Golden Harps« gab gestern und am Donnerstag seine beiden Jahresabschlusskonzerte in Schutterns ehemaliger Klosterkirche. Begeisterung bei den Besuchern – an beiden Abenden war das Gotteshaus proppenvoll.
In Anlehnung an eines der bekanntesten Weihnachtslieder hätte man am Donnerstagabend »Alle Jahre wieder kommt ein Gospelchor in die Klosterkirche, wo viele Menschen sind« anstimmen können. Denn es war eigentlich wie immer, wenn »Golden Harps« zum Weihnachts- und Jahresabschlusskonzert in Schutterns Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt lädt. Proppenvolle Kirchenbänke, zusätzliche Sitzgelegenheiten und es lässt sich eigentlich nie vermeiden, dass einige späte Gäste mit Stehplätzen vorliebnehmen müssen.
»Heute Abend ausverkauft. Morgen Abend ausverkauft«, sagte der musikalische Leiter Friedhelm Matter. Das geht jetzt schon seit vier Jahren so. Er mache sich jedoch keine Illusionen. Irgendwann werde das Interesse an den Konzerten nachlassen. Momentan freue er sich einfach darüber, dass so viele Menschen den Chor hören wollen. Und das wollten sie am Donnerstag, aber auch am Freitag. Die Freude war auf beiden Seiten. Sei es bei den Chormitgliedern, die sichtlich Spaß bei ihrem Auftritt hatten, sei es bei den Zuhörern, denen immer wieder ein Lächeln übers Gesicht huschte, insbesondere jedoch beim Verlassen der Kirche, nach einem rundum gelungenen Konzertabend.
»Was gibt es Schöneres bei der Krippe und in dieser schönen Kirche als so ein musikalisches Geschenk anzunehmen«, sagte zu Beginn Pfarrgemeinderätin Monika Rudolf in Vertretung des erkrankten Pfarrers Steffen Jelic. Und fürwahr: Das farblich betonte Ambiente des Gotteshauses und der Chor mit seinen Solisten begeisterten einmal mehr. Matter dankte zurück: »Wir haben viele Konzerte unterm Jahr, aber das Konzert zum Abschluss ist immer etwas Besonderes.«
Zuerst klang Weihnachten nach. Hörgenuss vom Feinsten boten die Soli einzelner Chormitglieder. Mal temperamentvoll und voller Power, mal anmutig und besinnlich. Leidenschaftlich wurden Lieder wie »Es ist ein Ros entsprungen« intoniert. Gleiches galt für den ganzen Chor. Symbolisch ein Licht zu sein, nicht nur eine Kerze, forderte Matter bei »Shine your light« auf, einem Lied vom befreundeten »Oslo Gospel Choir«. Zuvor wurden an die Gäste flackernde LED-Teelichter verteilt.
Hilfsprojekt vorgestellt
Beeindruckend war auch der Choral »Näher mein Gott zu dir«, den die Bordkapelle der »Titanic« bei ihrem Untergang als letztes Lied angestimmt haben soll. Zugleich die Gelegenheit für Matter auf eine andere Welt, einen anderen Untergang hinzuweisen: Syrien. Er bat Elisabeth Akbaba nach vorne, um den gemeinnützigen Verein »We are Christians – Aramaic Charity Organization« vorzustellen. Er und die Sänger waren bewegt gewesen von den syrischen und irakischen Christen, die sie bei einem Lichtermarsch vor eineinhalb Wochen in Lahr kennengelernt hatten. Spontan wurde ihnen nun eine Plattform geboten, um für ihren Verein und ihr Projekt, ein Waisenhaus für 2000 Kinder zu bauen, zu werben.
Stehende Ovationen gab es zum Schluss und wurden noch einmal die kleinen LED-Lichtlein hochgehalten zur Zugabe »Give us peace, einem musikalischen Gebet an Gott für Frieden, zu dem der Chor mit bedächtigen Schritten aus der Kirche auszog.