Gratulation: Meißenheims Pfarrer Heinz Adler wird 60
Heute, Samstag, wird Heinz Adler viele Hände schütteln. Meißenheims evangelischer Pfarrer feiert nämlich seinen 60. Geburstag. Morgen, Sonntag, gibt es nach dem Gottesdienst aus diesem Anlass auch noch einen Stehempfang.
Adler ist beliebt im Ried. Manchmal hört man ihn schon, bevor er zu sehen ist. Denn der Pfarrer hat immer ein Liedchen auf den Lippen. Konfrontiert mit der Weisheit, dass die Vögel, die am Morgen pfeifen, am Abend von der Katze gefressen werden, meint er schlagfertig: »Aber den Adler nicht.«
Zweiter Bildungsweg
In Kenzingen erblickte Adler 1956 das Licht der Welt. Am Kaiserstuhl, genauer gesagt in Bahlingen, wuchs er auf. Nach der mittleren Reife machte er eine Berufsausbildung bei der Firma Ambs Apparatebau in Emmendingen. Zwei Jahre Zivildienst bei den DRK-Rettungsdiensten in Rottweil schlossen sich an. Danach arbeitete er wieder bei der Firma Ambs und holte das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nach. Anschließend studierte er Theologie und Psychologie in Bielefeld, Marburg, Tübingen, Basel und Heidelberg. Sein Lehrvikariat absolvierte er in Karlsruhe und in Engen. Sein Pfarrvikariat machte er in Gernsbach, wo er auch seine erste Pfarrstelle annahm. 13 Jahre sollte er bleiben. 1993 heiratete er hier »seine« Doris standesamtlich, das Kirchliche erfolgte in Bahlingen. Das Paar hat eine Tochter.
Danach war er sechseinhalb Jahre Studienleiter beim Oberkirchenrat in Karlsruhe. Mit über 50 Jahren stieg bei ihm der Wunsch auf, mit seiner Familie wieder eine Gemeindepfarrstelle zu übernehmen. Nach Meißenheim verschlug es Adler dann nicht nur, weil die Stelle gerade frei war, sondern auch, weil ihm sein früherer Pfarrkollege und väterlicher Freund Ekkehard Weißenberger, der in Diersburg Pfarrer war, diese Pfarrei ans Herz legte. Vor achteinhalb Jahren zog Adler ins Ried.
Gutes Miteinander
Sie sind schon eine Augenweide – das alte Pfarrhaus, der geräumige Pfarrgarten und die Kirchen in beiden Ortsteilen, schwärmt Adler. Er hat sich gut eingelebt in der Gemeinde. Die Kirchengemeinderäte empfindet er als aufgeschlossen und pflichtbewusst. Auch mit den kirchlichen Mitarbeitern herrscht ein gutes Miteinander. Ebenso mit der politischen Gemeinde. Wichtig ist Adler die Ökumene. Mit den katholischen Pfarrern pflegt er ein kollegiales Verhältnis.
Die Renovierung der Barockkirche, der Kürzeller Kirche, des Gemeindehauses und des Pfarrhauses sowie die Instandhaltung der Kindergärten Meißenheim und Kürzell haben Pfarrer Adler gefordert, und auch die Bewältigung des Jubiläumsjahres des Meißenheimer Gotteshauses war ganz schön anstrengend. Aber er konnte auf die vielen Helfer bauen, und so war alles gut zu schaffen gewesen. »Ich erlebe überall, wo ich hinkomme, offene Türen und offene Ohren für unsere kirchlichen und mitmenschlichen Anliegen und das ist einfach schön«, strahlt er.
Wenn Heinz Adler nicht in der Kirche ist oder sich um seine anderen Pflichten kümmert, kann man den Pfarrer auch mal gelegentlich auf dem Rhein antreffen. Auf den Nebenflüssen ist er nämlich gerne mit dem Kanu unterwegs. Heute allerdings nicht – da wird erst einmal der »Runde« gefeiert.