Große Ideen für »kleine« Filme
Der Film- und Videoclub Lahr richtet am Samstag im Pflugsaal einen Regionalwettbewerb des Bundesverbands Deutscher Filmautoren aus. Ab 14 Uhr werden 15 Kurzfilme gezeigt – die Lahrer Filmfreunde sind mit zwei eigenen Beiträgen am Start.
Im Internet wimmelt es nur so von kurzen Amateurfilmen und Videoclips, die oftmals aus dem Moment heraus entstehen. Ein schneller Griff zum Handy genügt, um ein Malheur oder eine witzige Begebenheit des Alltags einzufangen. Der Ansatz des 1976 gegründeten Film- und Videoclubs Lahr ist ein anderer – obwohl auch hier mittlerweile gerne zum Handy gegriffen wird. Die etwa 15 Mitglieder des Vereins verbindet die Lust am Filmen, der Blick durch das Auge der Kamera. Viele von ihnen haben mit dem klassischen Schmalfilm begonnen und sich nach und nach der technischen Entwicklung angepasst.
Zum gemeinsamen Hobby gehört der persönliche Austausch – das Fachsimpeln über Kameraeinstellung, Vertonung und Schnittechnik. Sie treffen sich alle zwei Wochen im Café »Edelweiß« in Hugsweier und beratschlagen auch über gemeinsame Filmprojekte. Dies ist eine kleine Spezialität des Lahrer Vereins, der als Mitglied des Bundes Deutscher Filmautoren (BDFA), morgen, Samstag, den diesjährigen Herbstwettbewerb der Region Baden ausrichtet. Im Vortragssaal im Haus zum Pflug werden von 14 bis 18 Uhr 15 Kurzfilme gezeigt und von einer Fachjury bewertet. Einer Handvoll winkt am Ende die Empfehlung für den Landeswettbewerb, und mit etwas Glück die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb – den »Deutschen Filmfestspielen«.
Das Publikum kann bei freiem Eintritt nicht nur in die Welt der Amateurfilme eintauchen, es ist auch live dabei, wenn die vierköpfige Jury über die in drei Blöcken zusammengefassten Wettbewerbsbeiträge diskutiert und ihre Empfehlungen ausspricht. Gezeigt werden ausschließlich Filme mit einer Dauer von maximal 20 Minuten. Es gibt keine thematische Beschränkung.
Filmische Vielfalt
Zu sehen sind klassische Reisefilme, die das Publikum nach Dubai entführen, in den Alltag einer Familie in Burma eintauchen lassen oder zu einem Streifzug durch das Galapagos-Archipel einladen. Andere Beiträge skizzieren das Leben des Dichters François Villon, berichten vom diesjährigen Biathlon-Weltcup der Behinderten, erzählen eine Fasnachtsgeschichte oder laden ein zu einem Rundflug über dem Eschachtal bei Rottweil.
Die zwei Beiträge des Film- und Videoclubs sind unter der Regie von Enrico Kurz gemeinsam produzierte Spielfilme. »Das starke Gefühl« erzählt in gerade einmal zwei Minuten den außergewöhnlichen Beginn einer Liebesgeschichte. Und »Der letzte schöne Tag war gestern« zeigt auf, wie sich der Alltag des Menschen im Alter verändert. Mit einer Dauer von 16 Minuten zählt er zu den längeren Beiträgen im Wettbewerb.