Hans Zwick aus Lahr feiert seinen 90. Geburtstag
Der waschechte Lahrer Hans Zwick feiert heute, Dienstag, seinen 90. Geburtstag. Noch im hohen Alter ist der Jubilar selbstständig, geht allein einkaufen und kocht.
»Im Augenblick bin ich der Älteste in unserer Straße«, sagt Hans Zwick lächelnd, der am heutigen Dienstag seinen 90. Geburtstag, zusammen mit seiner Nichte Hannelore und deren Familie bei einem gemütlichen Essen feiert.
Der waschechte Lahrer wurde als viertes Kind von August und Maria Zwick in seinem Elternhaus in der Burgbühlstraße geboren. Hans Zwick hatte noch drei ältere Brüder und eine jüngere Schwester, die aber bereits im Alter von neun Monaten starb. Zwei seiner Brüder fielen im Zweiten Weltkrieg. Auch der älteste Bruder, der das Glück hatte, aus dem Krieg nach Hause zu kommen, ist seit zwei Jahrzehnten tot.
So lang Hans Zwick zurückdenken kann, lebte er in seinem Elternhaus, das inzwischen 300 Jahre alt ist, und Generationen von Zwicks beherbergte. Nur die Zeit im Wehrdienst, zu dem er sich freiwillig gemeldet hatte, verbrachte er auf der Insel Sylt und auf einem Minensuchboot. »Früher gab es bei uns Großvieh, mein Opa hatte Kühe, mein Vater Ziegen und Hasen und ich selber hatte drei Schäferhunde und meine Frau, als sie noch lebte, hatte rund 20 Hühner, die sie versorgte und deren Eier sie in der Straße bei den Nachbarn verkaufte.«
Der Jubilar lernte bei der Firma Stolz in der Werderstraße den Beruf des Pressvergolders. Nach der Lehre fand er keinen Arbeitsplatz und entschied sich für den Wehrdienst. 35 Jahre lang arbeitete er bei der Fritz Leser GmbH Schwarzwälder
Etuifabrik Lahr.
1952 heiratete Hans Zwick seine Gertrud. Die Ehe dauerte 43 Jahre lang, blieb aber kinderlos. Seit inzwischen 21 Jahren ist der 90-Jährige Witwer und hat außer seiner Nichte in Lahr und einem Neffen in Tirol keine Nachkommen, »daher wird der Name Zwick mit mir aussterben, aber ändern kann ich das auch nicht«.
Fünf Jahre lang bauten Hans und Gertrud Zwick das Fachwerkhaus in der Burgbühlstraße um und lebten bis 1961 noch mit seinem Vater unter einem Dach.
Man sieht Hans Zwick die neun Jahrzehnte nicht an. Er geht nach wie vor allein zum Einkaufen, versorgt sich selbst und kocht, auf was er gerade Lust hat. Und wenn es mal was Besseres sein soll, dann reserviert er sich einen Tisch in einem Restaurant. Hans Zwick verreist gern. Weihnachten verbrachte er in Graz und im Sommer geht es immer nach Tirol, wo er einen Neffen hat, bei dem er dann wohnen kann.
Einen Wunsch hat Hans Zwick noch: »Wenn alles so weitergeht wie bisher und die Gesundheit mitmacht, dann möchte ich gern 100 werden«, sagt der Jubilar
augenzwinkernd.