IGP kann sich nicht durchsetzen
Die Weiterentwicklung des Industrie- und Gewerbepark Raum Lahr (IGP) stand im Zentrum der ersten Verbandsversammlung in diesem Jahr. Die Verbandsspitze berichtete über Baufortschritte, Erschließungsmaßnahmen sowie über Ereignisse und Beschlüsse mit Auswirkungen auf die eigenen Geschäfte.
Es sei einiges passiert, seit der letzten Sitzung, am 4. Dezember, betonte Oberbürgermeister Wolfgang G. Müller zu Beginn der Verbandsversammlung. Müller spielte dabei nicht auf die aktuelle Entwicklung auf dem Verbandsareal an, über die im Anschluss Verbandsdirektor Markus Ibert berichtete. Er leitete damit auch nicht zu der anstehenden Neuwahl seines Stellvertreters, als Folge des Bürgermeisterwechsels in Friesenheim, über. Die Wahl von Erik Weide als Nachfolger seines Amtsvorgängers Armin Roesner war am Ende eine reine Formsache.
Sein Blick richtete sich vielmehr auf die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans, die er deutlich kritisierte. Die Streichung des sechsspurigen Autobahnausbaus aus dem vordringlichen Bedarf sei ein »Unding« und absolut unverständlich, wie der Vorsitzende des Zweckverbandes betonte. Die Unternehmen auf dem Flugplatzareal brauchten eine gute Verkehrsanbindung und schnelle, kurze Wege – auch Richtung Süden.
Zumindest einen Teilerfolg hätte der Zweckverband dagegen in den Verhandlungen mit dem Regionalverband südlicher Oberrhein über die Streichung von zwei Grünzügen erreicht. Der Regionalverband habe sich grundsätzlich dazu bereit erklärt, die Ausweisung des Grünzuges zwischen dem Verbandsgelände und der Autobahn zurückzunehmen, wenn die Ansiedlung weiterer Logistikunternehmen sowie die Errichtung eines Verladeterminals das erfordern würde.
Keinen Erfolg hatte die IGP dagegen mit ihren Bestrebungen, das Areal zwischen B36 und Georg-Schaeffler-Straße aus dem Grünzug herauszunehmen und als Gewerbefläche auszuweisen. »Wir haben in den letzten zwei Jahren 30 Hektar vermarktet, das zur Verfügung stehende Gelände wird langsam endlich«, erinnerte er daran, dass nur noch 79 Hektar zu Verfügung stünden.
Der Bericht von Markus Ibert konzentrierte sich auf die Baufortschritte bei Zalando und die laufenden Erschließungsmaßnahmen. Die Herstellung des Baufeldes sei eine Materialschlacht gewesen, die zum Glück ohne Verwerfungen vonstatten gegangen sei. Der erste Bauabschnitt sei mittlerweile weitgehend abgeschlossen, das Unternehmen betreibe seit März eine Niederlassung in Lahr, die den Aufbau der Belegschaft vorantreibe.
Der Zweckverband selbst habe den Ausbau der Einsteinallee und die Herstellung der Versorgungsinfrastruktur vorangetrieben.
Zusätzliche Haltestelle
Kopfzerbrechen bereite die Anbindung an die B36, die sich mehr und mehr als neuralgischer Punkt herauskristallisiere. »Die Belastung wird mit Zalando weiter steigen, wir brauchen dringend einen belastbareren Ausbau des Knotenpunkts«, betonte er. Der Zweckverband werde dafür auch noch einmal eine erweiterte Verkehrsstudie in Auftrag geben.
Darüber hinaus gebe es Pläne, die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr in Richtung Erstein zu verbessern. An der Einsteinallee soll eine zusätzliche Bushaltestelle eingerichtet werden.