Inneren Frieden durch Musik
Spielerisch leicht ist es Panflöten-Virtuose Oscar Javelot am Samstagabend gelungen, mehrere 100 Zuhörer beim »Lichterkonzert« in der Nonnenweierer Dorfkirche in seinen Bann zu ziehen. Die Zuhörer erlebten Harmonie und Entspannung.
Schwanau-Nonnenweier. Ein Hoffnung wie Frieden verheißendes Licht in der Dunkelheit und Zerrissenheit seine persönlichen Alltags kann heute so mancher Mensch ganz gut gebrauchen. Ein paar Stunden ohne Sorgen und Ängste, die unser aller Leben begleiten, sondern friedvoll abschalten und Teil von Klang und Harmonie werden – exakt diese Möglichkeit bot einigen 100 Zuhörern am Samstagabend das »Lichterkonzert« in der Nonnenweierer Dorfkirche.
Nur von Kerzen und einigen dezenten Lichteffekten erhellt war das Gotteshaus Bühne. In die zwei Stunden führte Gemeindepfarrerin Christine Egenlauf mit einer kurzen wie gehaltsreichen Begrüßung ein. In dunklen Stunden, sagte sie, könne Licht Hoffnung spenden, Trost komme einer zärtlichen Hand gleich, einem kleinen Geschenk. Die Zuhörer seien dazu eingeladen, »auch durch die Musik Licht zu spüren und aufzunehmen«.
30 Jahre Konzerte
Sie überließ die Bühne danach Oscar Javelot. Seit 30 Jahren spielt er Konzerte, mit der Kunst des Panflötenspiels befasst er sich schon viel länger. Javelot ist Autodidakt, brachte sich das Spiel durch Erstellen eines intensiven Trainingsplans mit bis zu acht Stunden täglich bei. Neben dem Spiel fungiert er unter anderem als Ausbilder, Komponist und Sänger. Von der Nonnenweierer Atmosphäre ließ sich der Künstler selbst einfangen. »In Ihrer schönen Dorfkirche zu spielen, berührt mich«, sagte Javelot.
Von Beginn des Programms, das er und seine Begleiter, Sängerin Bettina Ankermann, Manfred Ankermann (Akkordeon) und Konzertpianist Benedikt Weigmann in zwei jeweils einstündigen Teilen zum Besten gaben, wurde eines überdeutlich: Javelot stellt, im Gegensatz zu vielen anderen Musikern, seine Kunst und nicht sich selbst in den Mittelpunkt.
Den Schwerpunkt seines Programms legte er auf Interpretationen von Stücken, die auf seinem Ende November erschienenen Album »The Best Songs Of Film Music«, also die besten Filmmelodien, enthalten sind. Der Zuhörer konnte sich in Melodien wie der »Forrest Gump Suite«, »Gabriella’s Song« (aus »Wie im Himmel«), »Angel« (aus »Stadt der Engel«) oder dem flotten »Soul Bossa Nova« (aus »Austin Powers«) verlieren. Gefühlvoll, harmonisch, warm und behaglich unterhielt Javelot sein Publikum. Abgerundet wurde der Abenddurch gesangliche Einlagen Javelots. Hier wusste vor allem das von Udo Jürgens bekanntgemachte Stück »Eis zu Feuer« zu überzeugen. Javelot selbst sagt: »Konzerte zu spielen, ist mein Leben.«
Das Nonnenweierer Publikum nahm diese Botschaft dankend auf und spendete den Protagonisten des Abends verdienten Beifall.