Johannes Fechner über Ausbau der Rheintalbahn und Autobahn
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner hofft, dass der Ausbau der Rheintalbahn und der A 5 schneller gehen, weil die Projekte gemeinsam geplant werden können. Bei seinem Redaktionsbesuch ging er außerdem auf weitere Verkehrsprojekte rund um Lahr ein.
Seinen 60. Geburtstag möchte der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner im Speisewagen eines Zugs feiern, der über die neuen Gleise der Rheintalbahn rauscht. Dass dies wohl ein Wunsch bleiben wird, weiß Fechner selbst – bis 2032 wird der Ausbau wahrscheinlich nicht fertig sein. Was er damit beim Redaktionsgespräch sagen will: Es tut sich bei dem Projekt.
Konkret bedeutet das: Der sechsspurige Ausbau der A 5 wurde als Projekt des weiteren Bedarfs mit Planungsrecht vom Bundeskabinett in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen und kann zusammen mit dem Rheintalbahn-Ausbau geplant werden. »Es ist ein Meilenstein für die Projekte und vor allem für den Lärmschutz«, sagte Fechner. Schade sei allerdings, dass es der Autobahn-Ausbau zwischen Riegel und Offenburg nicht in den vordringlichen Bedarf geschafft habe.
Den Ausbau des Autobahnzubringers Lahr bis zur Landesgartenschau 2018 (wir berichteten) begrüßt Fechner. Eine Anschlussstelle Lahr-Nord könne er sich aber nur mit einer Umgehung der Umlandgemeinden vorstellen.
»Bahn hat kein Interesse«
Enttäuscht sei er darüber, dass das Güterverkehrsterminal, das sich OB Wolfgang G. Müller zwischen Flugplatz und Autobahn wünscht, nicht im Verkehrswegeplan berücksichtigt wurde. »Die Bahn hat derzeit kein Interesse, weil sie Terminals in Mannheim und Basel hat«, erklärte er. Dennoch halte er die Idee für sinnvoll. Die Stadt müsse nun weitere Gespräche mit Logistikunternehmen führen.
Auch die B 415-Umfahrung bei Kuhbach und Reichenbach kam zur Sprache. Welche Variante verfolgt wird, müsse der Gemeinderat abwägen »ohne große Hoffnungen zu wecken«. Das Projekt ist mit einem Volumen von 34,5 Millionen Euro mit vordringlichem Bedarf in den Verkehrswegeplan aufgenommen worden.
Eine rasche Lösung wird es wohl nicht geben: »Eine oberirdische Umfahrung halte ich für schwierig und eine Tunnel- oder Troglösung ist teuer. Die Entscheidung kann mehrere Jahrzehnte dauern«, sagte Fechner.
Mieten und Einbrüche
Der 43-Jährige berichtete auch über die Alltagssorgen der Menschen im Wahlkreis Lahr/Emmendingen. Diese seien vor allem steigende Mieten (»Die Mietpreisbremse ist ausbaufähig«) und Wohnungseinbrüche. Sein Anliegen sei es, die Mittel im Fördertopf für Maßnahmen zum Einbruchschutz zu verdreifachen – von aktuell zehn auf 30 Millionen Euro pro Jahr.