Keine Spur mehr vom Brand
Mit einem Tag der offenen Tür haben Verantwortliche und Mitarbeiter des Vereins Soziale Rechtspflege Ortenau am Freitag der Öffentlichkeit die nach einem Brand 2013 renovierten Räume in der Stefanienstraße vorgestellt.
»Für uns alle waren die vergangenen 15 Monate keine einfache Zeit. Aber wenn wir uns heute gemeinsam das Ergebnis betrachten, hat alles in etwas Positives gemündet.« Angelika Roth, Geschäftsführerin des Vereins Soziale Rechtspflege Ortenau, blickte am Freitag beim Tag der offenen Tür zurück. Hinter den Verantwortlichen und Mitarbeitern des Vereins, der sich auf vielfältige Weise um straffällige Erwachsene und Jugendliche kümmert, liegen schwere Monate.
Ein Dachstuhlbrand hatte die Räumlichkeiten und große Teile der Wohneinheiten des Vereins in der Stefanienstraße 54 im Januar 2013 unbewohnbar gemacht. Die zur Brandzeit im Gebäude untergebrachten Bewohner mussten notdürftig untergebracht werden. Es war der Feuerwehrkommandant Thomas Happersberger, der dafür Sorge trug und den Verein intensiv unterstützte.
Am Freitag konnten sich zahlreiche Besucher, unter ihnen Vertreter der Kooperationspartner von Justiz, Polizei, Beratungsstellen, aber auch der Lahrer Stadtverwaltung mit Bürgermeister Guido Schöneboom und Günter Evermann vom Amt für Soziales, Schulen und Sport, vom Ergebnis der umfassenden Sanierungs- und Renovierungsarbeiten ein Bild verschaffen.
Helle Farben
Zum Jahreswechsel wurden die renovierten Räume wieder bezogen. Helle Farben herrschen im Eingangsbereich vor, die Fenster sind größer als früher. »Wir haben uns eindeutig verbessert«, sagte auch Ursula Rubin, ehrenamtliche Vorsitzende des Lahrer Bezirksvereins. Nicht vergessen haben die Verantwortlichen das hohe Maß an Unterstützung, das ihnen unmittelbar nach dem Gebäudebrand zuteil wurde.
»Nicht nur uns wurde sehr geholfen, sondern insbesondere den Menschen, für die wir da sein wollen«, freut sich Angelika Roth. Die Begleitung der Sanierungsarbeiten war zeitraubend und sei »eine intensive, in jeder Hinsicht fordernde Herausforderung« gewesen. »Jeder Mitarbeiter war eingespannt und hat sich mit Dingen beschäftigt, an die zuvor nicht zu denken war«, zeigte die Geschäftsführerin auf. 500 000 Euro hatte die Sanierung gekostet. Einen Teil übernahm die Versicherung, Fördergelder flossen darüber hinaus aus dem Sozialministerium sowie dem Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg. Nicht zuletzt wurden viele Arbeiten in Eigenleistung erbracht.
Der Rundgang durch das Haus und die als WG konzipierten Wohneinheiten, in denen Bewohner bis zu 18 Monate unterkommen können, verdeutlichte den modernen Charakter. »Hier wurde intensiv gearbeitet, entkernt und von Grund auf saniert«, so Mitarbeiterin Annekathrin Fleig.
Neben der Stefanienstraße verfügt der Verein für soziale Rechtspflege Ortenau auch noch über Wohneinheiten für Bedürftige in der Offenburger Goldgasse. Den Mitarbeiterkreis bilden in Lahr neben Geschäftsführerin Angelika Roth zwei Sozialarbeiterinnen, eine Bürokraft und ein Arbeitserzieher.