Kita St. Raphael in Dinglingen soll neu gebaut werden
Größer und schöner soll es werden: Der katholische Kindergarten St. Raphael in Dinglingen soll durch eine neue dreigruppige Kindertagesstätte ersetzt werden. Dies sieht ein Beschlussvorschlag vor, der am Montag Thema im Lahrer Gemeinderat ist.
Dass beim katholischen Kindergarten St. Raphael in Dinglingen Handlungsbedarf besteht, weiß man spätestens seit einer Vor-Ort-Besichtigung vor drei Jahren. Schon damals hatte man festgestellt, dass das Gebäude in einem maroden Zustand ist: An einigen Stellen ist Schimmelbefall festzustellen; es riecht überall modrig; das Dach des Anbaus an das Hauptgebäude ist an einigen Stellen undicht; die Beleuchtung im gesamten Gebäude ist mangelhaft; einige Deckenplatten lösen sich ab, und ein Lärmschutz zwischen den Räumen ist nicht vorhanden. Zudem sind einige Fenster und Rollos sanierungsbedürftig; es gibt weder einen Personalraum noch eine Küche; die Kellertreppe entspricht nicht den aktuellen Sicherheitsvorschriften, und der gesamte Außenbereich müsste erneuert werden.
Kein Platz für Ausbau
Und schließlich: Der Kindergarten ist zu klein. Allein im Schulbezirk Schutterlindenbergschule, zu dem die Kita gehört, fehlen laut Angaben der Stadtverwaltung 21 Kindergartenplätze. Derzeit ist die Kita zweigruppig; doch eine Erweiterung auf drei Gruppen wäre auf dem vorhandenen Grundstück nicht zu machen.
Standort westlich der Martinskirche
Gespräche haben laut Stadtverwaltung gezeigt, dass die katholische Kirchengemeinde an der Schutter bereit ist, eine neue Kindertagesstätte zu bauen. Entstehen soll sie auf einem Areal westlich der Martinskirche. Dort hat die Kirchengemeinde von der Stadt für rund 202 000 Euro ein Areal erworben. Zuvor hatte sie ein als Gemeinbedarfsfläche ausgewiesenes Areal im Bereich »Kleinfeld Süd« an die Stadt veräußert; auch dort wäre ein Kindergarten möglich gewesen, doch da ja nun im Bereich des LGS-Geländes die »Kita-plus« entsteht, wird dieses Areal für einen Kindergarten nicht mehr benötigt.
Zuschüsse eingeplant
Die Kosten für den Neubau schätzt die Stadt auf rund 2,2 Millionen Euro; hinzu kämen Kosten für den Abbruch des Altbaus (rund 50 000 Euro) und das Herrichten des Außengeländes (rund 300 000 Euro). Von den Baukosten entfielen auf die Stadt 70 Prozent (für die beiden Gruppen für Drei-bis Sechsjährige) bzw. 90 Prozent (für die Kleinkindgruppe).Die Stadt erwartet außerdem, dass sich die Kirchengemeinde an den Abbruchkosten mit 30 Prozent beteiligt. Die Kirche als Kita-Träger müsste zudem einen Investitionszuschuss vom Bund beantragen (120 000 Euro), der in voller Höhe der städtischen Förderung zugerechnet würde. Auf die Kirchengemeinde entfiele somit laut Kalkulation der Stadtverwaltung ein Finanzierungsanteil von rund 600 000 Euro.
Dieses Finanzierungskonzept muss nun noch vom Gemeinderat abgesegnet werden, damit die Kirchengemeinde den Grunderwerb abwickeln und in die konkrete Planung des Neubaus einsteigen kann.