Kulturcafé mit Flüchtlingen in Allmannsweier
Zu einem »Kulturcafé« hatten evangelische Kirchengemeinde Allmannsweier und Schwanauer Arbeitskreis Integration auf Sonntagnachmittag ins Allmannsweierer Gemeindehaus eingeladen. Im Rahmen der Veranstaltung bestand unter anderem Gelegenheit, mit Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen, die in der Gemeinde untergebracht sind.
Nachdem die Riedkommune im Oktober 2015 zu einem Willkommensfest für Flüchtlinge eingeladen hatte und im vergangenen Jahr die Chance zum Besuch der Containeranlage in Allmannsweier bot, war die sonntägliche Veranstaltung ein weiterer Schritt, die in Schwanau lebenden Flüchtlinge im Gespräch besser kennenzulernen.
Kinder bauen Brücken
Die Organisatoren hatten sowohl im als auch außerhalb des Gemeindehauses für Treffmöglichkeiten gesorgt, wobei der Ablauf nicht an starre Regularien gebunden war. Ein kluger Schritt, denn eine offizielle Begrüßung war gar nicht nötig. Gespräche ergaben sich spontan, wobei nicht zuletzt die Kinder eine hilfreiche Brücke bauten. Beim gemeinsamen Spielen lernten sich die jungen Besucher besser kennen und auch die Erwachsenen konnten im Laufe des Nachmittags neue Kontakte knüpfen.
Die Resonanz beim »Kulturcafé« sprengte, rein zahlenmäßig betrachtet, nicht alle Grenzen. Das war aber bereits im Vorfeld auch nicht erwartet worden. »Es ist eine Möglichkeit, ein zwangloses Angebot für Interessierte, nicht nur Flüchtlinge, miteinander ins Gespräch zu kommen. Kennenlernen, auch über kulturelle und Sprachgrenzen hinweg, miteinander reden, gemeinsam essen und Zeit verbringen – das ist eines der zentralen Anliegen des Nachmittags«, wie Christiane Dürr (Kirchengemeinderat) am Rande der Veranstaltung erläuterte.
Auch Ortsvorsteherin Ria Bühler schaute vorbei, suchte mit vielen Besuchern das Gespräch. Alfred Hiss (Arbeitskreis Integration) und sie tauschten sich angeregt mit mehreren Flüchtlingen aus. Es entstand ein herzlicher Dialog. »Gerade das ausgelassene Spielen der Kinder miteinander ist eine wahre Freude. Es geht nicht um verschiedene Hautfarben, nicht um Sprache, es geht vor allem um Spaß und Freude«, lachte Bühler.
Zu Gast waren beim »Kulturcafé« einige Flüchtlinge aus der Nonnenweierer »Arche«, aber auch aus Allmannsweier. In der dortigen Containeranlage sind aktuell 37 von 68 Plätzen belegt. Beim Gespräch mit Besuchern kam ein Thema immer wieder auf den Tisch. Die Willkommenskultur für die Flüchtlinge in Schwanau seit 2015 wurde als insgesamt gelungen eingestuft. Nun gehe es an die nächste, nicht minder wichtige Phase: die Integration der Menschen. Hierbei würde sich mancher mehr regelmäßiges ehrenamtliches Engagement wünschen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, für die sich bisher noch (zu) wenige Kräfte finden lassen.