Lahrer Friedensforum ist im Kriegszustand
Das Friedensforum Lahr machte bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch seinem Namen keine Ehre, denn zwischen einzelnen Mitgliedern herrscht offenbar Krieg. Darüber, dass ein nicht genanntes Mitglied des Zusammenschlusses das Gerücht in die Welt gesetzt habe, er sei ein »Geheimdienst-Spitzel«, hatte der Frontmann des Forums, Klaus Schramm, schon im Vorfeld die Presse in einer »Tischvorlage für Lokalredaktionen« informiert. Die Anwesenheit der Öffentlichkeit war den sechs zur Juli-Versammlung in der Stadtmühle erschienenen Mitgliedern jedoch alles andere als recht: »Wer hat dich eigentlich berechtigt, die Presse einzuladen? Presse hat hier nichts verloren, das ist eine interne Angelegenheit? Die Sache geht nur dich und den Beschuldigen was an«, so einer der Anwesenden.
Am Dienstagabend sollte der »Beschuldigte«, der in der Tischvorlage »XX« genannt wurde, nun Rede und Antwort stehen. Nur war der Mann (oder die Frau) offenbar nicht erschienen. Stattdessen ein als »Überraschungsgast« angekündigter Funktionär der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) aus Ettenheim, dessen Anwesenheit bis zum Schluss ein Mysterium bleiben sollte.
Auf die nach 20 Minuten wiederholt gestellte Frage seitens der eingeladenen Pressevertreter, ob man sich denn nun über die Öffentlichkeit der Versammlung einigen könne – und dies innerhalb von fünf Minuten – begann die gegenseitige Schuldzuweisung von Neuem.
Die Vertreter der versammelten Lahrer Lokalpresse traten schließlich freiwillig den Rückzug an.