Lahrer Stadtgeflüster
Der Autor dieser Zeilen ist so ziemlich stoisch allem gegenüber. Das Wetter? Warum drüber jubeln, wenn es gerade schön ist? Er kann es eh nicht ändern (vielleicht wäre es besser, wenn es häufiger schlecht wäre angesichts der Eisdiele nebenan; aber das ist ja nicht das Thema).
Ein Thema sind aber die Pflanzenkübel, die in derselben Nähe liegen wie die Eisdiele. Da kann ja irgendjemand was dafür. Und – was soll ich sagen: Schön sind sie. Natürlich verwelken mittlerweile die Blumen zum Teil. Aber in des Autors Garten tun sie das ja auch. Also ganz kurz ausgedrückt: Lahr und die Blumen auch außerhalb der Landesgartenschau – das passt.
Aber die Lahrer scheinen wirklich ein besonderes Herz für Blühendes zu haben. Auch der Freundeskreis Lahrer Stadtpark macht sich hierfür stark. Und zwar morgen, Sonntag. Da lässt er nämlich Gartenschau Gartenschau sein und lädt zum traditionellen Tulpenfest ein. Huch – lauert da etwa Konkurrenz? Quatsch. Die Feier im Stadtpark dauert nur einen Tag, die Landesgartenschau bis in den Oktober. Da fällt es nicht schwer, als echter Lahrer den Tulpen einen Besuch abzustatten.
Doch nun zu einem wahrlich ruinösen Thema. Wer durch die Stadt flaniert, bekommt es halbwegs deutlich mit: Die Häuser sind nicht überall so, das sie eine Zierde wären. Mal ganz salomonisch ausgedrückt. Zum Teil gehören sie saniert, wenn nicht gar abgerissen. Aber was, wenn der Eigentümer auf stur schaltet? Dann kann man, wie eingangs erwähnt, lediglich stoisch auf die andere Straßenseite schauen.
Zum Ende zu gibt es noch was Persönliches (Sie werden jetzt fragen: Macht der das immer so? Meine Antwort lautet: Ja!). Es hängt mit der Landesgartenschau zusammen. Da begegnete der Schreiber einer besonders netten Dame, die ausgerüstet war mit einer Kamera. Also nicht mit einem Fotoapparat, sondern mit einer Kamera. Beherzt filmte sie das, was ihr gut gefiel. Es war ziemlich viel, bemerkte der Autor beim Begleiten. Da ein Blümchen, dort ein Sträuchlein. Dort ein weiter Rundblick, da ein Schuss von der Brücke. Und schließlich der Seufzer: »Oje, es ist wie immer. Einen Tag Filmen bedeutet immer eine Woche Arbeit beim Schneiden.« Da wär’s dem Schreiber fast rausgerutscht: »Die Gartenschau ist so toll. Lassen sie doch alles drin!«