Mühlbachdüker Nonnenweier fertig
Mit der Flutung des Mühlbachdükers ist am Mittwoch ein wichtiger Zwischenschritt zur Ertüchtigung des Schutterentlastungskanals (SEK) umgesetzt worden. Die Arbeiten liegen aktuell im Zeitplan.
Die laufenden Arbeiten zur Ertüchtigung des 1934 errichteten Schutterentlastungskanals (SEK) sind bekanntlich in sechs Abschnitte aufgeteilt. Für elf Kilometer Strecke (Kläranlage Nonnenweier bis Kläranlage Lahr) wird bis 2022 daran gearbeitet, den Kanal fit zu machen für die Bewältigung von hundertjährlichen Hochwasserereignissen. Bei rund 18 Millionen Euro (eventuell noch höher) könnten die Gesamtkosten liegen.
Eine der wesentlichen vorbereitenden Maßnahmen war während der vergangenen zwölf Monate der Neubau des Mühlbachdükers. Hintergrund: Der Kanal wird von mehreren Gewässern gekreuzt – »Düker« leiten sie unter dem Kanal hindurch. Der Mühlbachdüker ist über 80 Jahre alt, entspricht aber nicht mehr heutigen Sicherheitsanforderungen. Daneben musste er wegen der Optimierung am SEK auf nun 64 Metern verlängert werden. Ein Neubau wurde aus Sicht des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg als wirtschaftlicher gegenüber einer Sanierung des Altdükers erachtet. Die Kosten der Dükersanierung belaufen sich auf rund zwei Millionen Euro.
Die Sanierung wurde, wie Projektleiter Joachim Rau am Mittwoch erklärte, in zwei Abschnitten vorgenommen. Im ersten Abschnitt wurde auf der nordöstlichen Kanalseite eine Baugrube angelegt und mit Spundwänden vor Wasser geschützt. Danach wurde die Unterführung bis unter die Mitte des SEK gebaut. Abschnitt zwei sah dann auf der Nordseite die Verbreiterung des Kanals um zehn Meter vor. Ein Schritt im Vorgriff auf den späteren Ausbau, während auf der gegenüberliegenden Seite die zweite Baugrube samt Spundwänden angelegt wurde.
Rechen als Schutz
Die Spundwände konnten nun per Kran entfernt, der neue Düker geflutet werden. Das heißt, der Mühlbach konnte unter dem SEK wie gewohnt fließen, allerdings nur noch stellenweise im alten Bett. Der alte Düker wird nun verfüllt, die alten Zu- und Abläufe des Mühlbachs bleiben als Altarme erhalten. Im Einflussbereich wurde im Zuge des Neubaus ein Rechen installiert, der den neuen Düker vor größerem Treibgut schützen soll. Zudem soll er auch Wassersportlern als Schutz dienen. Fische sollen das Bauwerk nach RP-Angaben jedoch durchwandern können. Der Rechen wird zwecks einfacherer Bedienbarkeit elektrisch betrieben.
Nach Fertigstellung des Mühlbachdükers können nun die Arbeiten zur Ertüchtigung der Dämme starten. Unter anderem werden die Dammprofile verändert, die wasserseitige Böschung abgeflacht, beidseitig Verteidigungswege gebaut. Auf zweieinhalb Kilometern wird der SEK verbreitert. Mit dem Stand der Arbeiten zeigte sich Joachim Rau gegenüber dem Lahrer Anzeiger sehr zufrieden: »Auf der Strecke wird der SEK noch von drei weiteren Dükern gekreuzt. Darunter ist aber keiner so aufwändig wie der Mühlbachdüker. Die Maßnahme ist ein weiterer wichtiger Zwischenschritt, wobei bisher alles reibungslos ablief.«